Kinder verlängern das Leben
Australische Forscher um Leon A. Simons von der University of New South Wales haben seit 1988 die Bevölkerung der Kleinstadt Dubbo, 300 km nordwestlich von Sydney, untersucht. Das Ergebnis der Studie, die über 16 Jahre lief: Frauen mit zwei und mehr Kindern erreichen eher ein hohes Alter (tiefere Mortalität).
Untersucht wurden 1571 Frauen, die vor 1930 geboren waren, also ihre Kinder vor dem Aufkommen der Pille zur Welt brachten. Bei kinderlosen Frauen lag die Sterbewahrscheinlichkeit* bei 51,2, bei einem Kind fiel sie auf 47,1. Bei zwei und mehr Kindern lag sie viel tiefer – zwischen 34,1 und 28,2 (Frauen mit fünf Kindern!). Mit anderen Worten: Für Mütter mit sechs und mehr Kindern lag die Wahrscheinlichkeit, in der Zeitspanne von 16 Jahren zu sterben, 40 Prozent tiefer als für kinderlose Frauen!
Trotz mehr Stress ein längeres Leben
Simons und seine Kollegen konstatieren insgesamt erhöhte Mortalität bei kinderlosen Frauen und eine tiefere Mortalität gemäss der Anzahl der Geburten. Bluthochdruck, Diabetes und Übergewicht spielen dabei keine Rolle. Die Forscher fanden bei Müttern weniger Todesfälle wegen Krebs und Atemwegserkrankungen, aber mehr aufgrund von Herz- und Kreislauferkrankungen. Bei den Männern von Dubbo zeigte sich derselbe Effekt in so milder Form, dass die Forscher ihn als statistisch unerheblich bewerten.
Die australischen Forscher stellen bei ihren Ergebnissen eine Übereinstimmung mit einer umfassenden Studie in Norwegen und einer israelischen Untersuchung fest. Gegenteilige Ergebnisse ergaben Forschungen in England und Wales. Für Simons besteht aber wenig Zweifel, «dass ein paar Kinder zu haben, gut fürs Überleben ist».
* In der Studie «All-cause mortality incidence/1‘000 person-years»
Gesund altern:
Frühere Ergebnisse der Dubbo-Studie
Datum: 18.04.2012
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet