Grössere Gegensätze sind kaum vorstellbar: Fussball bringt die Künstler aus dem Land des Samba mit der Mannschaft aus dem Reich der Entbehrung zusammen - und Nordkorea spielt mit. Equipen aus verschiedenen Welten akzeptieren Regeln, messen sich friedlich. König Fussball herrscht, dank Nelson Mandela und Sepp Blatter gar im (global televisierten) südafrikanischen Winter.
Nicht dass Kriege ausgesetzt würden, wie einst während den Spielen im antiken Olympia. Aber der Fussball scheint, weil einfache Regeln gelten und durchgesetzt werden und die Massen das Spiel geniessen wollen, eine zivilisierende Wirkung zu haben. Grosse spielen gegen Kleine, ergraute gegen junge Nationen. Überraschungen sind möglich. Die Sieger treten die Unterlegenen nicht in den Staub - hundert Jahre nach dem Imperialismus der Europäer doch ein Fortschritt.
Der Sieg nach 90 Minuten (was sind 90 Minuten?) ist nicht selten so glücklich, dass man sich bei allem Kampf zu sagen scheut, er sei errungen worden. Zwei Schweizern gelang es, eine von zwei Chancen in ein Tor umzumünzen und die Supermänner aus dem Land der Sonne in den Schatten zu stellen. Der Trainer vollbrachte eine Meisterleistung; die Equipe spielte konzentriert und beherzt. Die medial angeschlossene sportbegeisterte Welt freut sich mit.
Fussball fördert, darf man hoffen, den fairen Umgang von Menschen, die sich auf spielerischen Wettkampf verständigt haben - wenn der Schiri recht pfeift. So macht Fussball deutlich, dass es auf allen Ebenen jenen braucht, der Regeln durchsetzt.
Mit UNO und Menschenrechtscharta suchten die westlichen Nationen nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs einen Weg, auf dem Recht vor Macht kommen sollte (oder wenigstens die Mächtigen sich an Regeln erinnern lassen wollten). Doch die anderen Regionen der Erde haben sich seither verselbständigt und ticken selbstbewusst; neuerdings greift China nach Afrika.
Global ausstrahlende Events wie die Fussball-WM machen Freude, doch Fairplay auf dem Rasen kann nicht über Ausbeutung, Tücke und Mord abseits der TV-Schauplätze hinwegtäuschen. Wenn Fussball von einer besseren Welt träumen lässt, gilt es umso mehr für sie zu kämpfen (was nicht im Stadion oder im TV-Sessel zu erledigen ist). Den Weg dazu weist Jesus, der Mann aus Nazareth, der sich an jene verschenkte, für die andere keinen Finger rührten, und die besten Regeln formulierte. Es gibt viel zu tun, packen wir es im Geist von Jesus an!
Zum Thema:
Das WM-Dossier von Jesus.ch
Datum: 19.06.2010
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch