Auch die Seele braucht Pflege

Wenn Ruhm und Geld nicht alles ist

Alex Ennes ist Sportlerseelsorger bei den «Cleveland Indians». Dabei lernte er keine Stars kennen, sondern echte Menschen mit echten Bedürfnissen. Seine Frau Shari wurde gar zur Mentorin der Spielerfrauen – weil diese oft umziehen und kaum Kontakte vor Ort haben.
Alex Ennes mit seiner Familie

Oft sieht man in Profi-Sportlern Geld, Ruhm und ein schnelles Leben. Nachdem Baptisten-Pastor Alex Ennes nun aber seit einem Jahr für das Baseball-Team «Cleveland Indians» als Sportlerseelsorger tätig ist, sieht er noch etwas ganz anderes, berichtet «Baptist News»: Reale Menschen, die das Bedürfnis haben, von Jesus zu hören.

Jeder wolle nämlich etwas vom Sportler. Das Team, das Management, die Coaches, die Fans. In der Baseball-Kapelle der Indians diente er dem Team, das in der höchsten Liga spielt.

«Fast wie in der normalen Kirche»

Ennes richtete einen wöchentlichen Gottesdienst aus und stand für Gebet und geistliche Bedürfnisse zur Verfügung. Seine Frau Shari leitete eine Bibelstunde für Spieler-Frauen und Freundinnen.

Ennes: «Man stellt das Evangelium verständlich dar und erklärt auch, was die Bibel zu den Problemen sagt, mit denen man heute umzugehen hat. Eigentlich ist das so, wie wenn man in einer normalen Kirche predigt, einfach etwas kürzer.»

Den Dienst seiner Frau erachte er als wichtiger, als den eigenen. Denn wenn die Mannschaft zu Auswärtsspielen fliegt, bleiben die Frauen und Freundinnen in der Stadt zurück. So habe seine Frau gute Freundschaften mit mehreren Frauen geknüpft, sie habe stets ein Ohr für sie. Gerade wenn ein Spieler neu zum Team stösst, hat seine Partnerin niemanden, den sie kennt.

Mentorin geworden

Shari habe zum Beispiel eine enge Beziehung zu Meryl Masterson aufgebaut, der Frau des Spielers Justin Masterson. Meryl sagt, der Kontakt zu Shari sei sehr wichtig und einzigartig: «Freunde ausserhalb des Baseball verstehen nicht, wenn wir drei Mal im Jahr umziehen. Es ist schwer, Freunde zu finden, die wirklich für einen da sind… und eine Freundin zu haben, von der du weisst, dass sie für dich betet.» Shari sei für viele eine Mentorin geworden. «Sie ist für einen da und hört zu.»

Daneben leitet Ennes auch die von ihm gegründete Kirche «Gateway Rocky River» in Cleveland. «In einem Gespräch zu sagen, dass man Chaplain – also Sportpastor – der Indians ist, ist ein guter Start. Es ist etwas, womit sie sich identifizieren können. Sie spüren, dass man Teil der Gemeinschaft ist.»

Datum: 22.06.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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