ICF auf Podest bei Seifenkistenrennen – Vettel gratuliert
Das «Red-Bull-Seifenkistenrennen» ist die Formel-1 dieser 0-PS-Kategorie. Hochkarätigen Seifenkistensport bot das Team der Freikirche ICF Karlsruhe. Zunächst gelang mit einer kreativen Bewerbung der Einzug ins Finale der 70 Starter in Herten (Nordrhein-Westfalen). Am Renntag, 14. Juli, wurden drei Kriterien bewertet: Rennzeit, Kreativität und Performance. Vor 55‘000 begeisterten Zuschauern donnerte ein Team der Kirche auf Rang 3. Mit ihrer Engelsverkleidung und der Bühnenshow holten sich die «ICF Karlsruhe – Cracy Flyer» die entscheidenden Punkte für den Gang aufs Treppchen, wo der gutgelaunte dreifache Formel-1-Champion Sebastian Vettel gratulierte. Das Foto fand unter anderem Eingang in «Sport 1» und «Bild».
«Wir machen Guerilla-Marketing für den Glauben», sagt Manuel von Kahlden, stellvertretender Gemeindeleiter des ICF Karlsruhe. Es sei Teil des Konzepts, mit aussergewöhnlichen Aktionen Werbung für Kirche und Glauben zu machen, ausserdem habe es grossen Spass gemacht.
Grossandrang: 600 mussten heim
Vorangegangen war eine Kino-Aktion: «Als der Bond-Streifen 'Skyfall' rauskam, gestalteten wir eine Predigt-Serie mit Bond-Themen. Auch drehten wir mehrere kleine Bond-Episoden.» Selbst professionelle Schauspieler hätten daran Gefallen gefunden und mitgespielt. «Dann mieteten wir das grösste Kino der Stadt, um dort Gottesdienst zu feiern und dann 'Skyfall' zu sehen.» 1'200 Besucher hatten Platz, 600 weitere mussten wieder heimgeschickt werden, weil das Kino aus allen Nähten platzte. «Das tat uns leid. Michael Hoffmann, ebenfalls stellvertretender Gemeindeleiter und Mitinitiator dieser Aktionen, bilanzierte augenzwinkernd: 'Früher mussten die Leute geprügelt werden, damit sie in einen Gottesdienst kommen. Heute prügeln sie sich, dass sie rein dürfen.'»
Seither würden dauerhaft rund hundert Menschen mehr in die ICF-Kirche kommen. «Viele von ihnen besuchten vorher keine Gottesdienste.»
Über Schatten springen
Eine andere Gottesdienstserie hiess «Nackte Fakten». Auf dem dazu einladenden Plakat waren zwei Ehepaare, Mitglieder der Gemeindeleitung, hüllenlos abgebildet. Nur ein Transparent mit den Eckdaten der Predigtreihe verdeckte scheinbar die «gefährlichen» Stellen (dahinter trugen die vier Personen Kleider). Manuel von Kahlden: «Im Gottesdienst sprachen wir dann in die Tiefe gehend über Ehe, Sex und Beziehungen.»
«Wir machen laute Töne und die Dinge, die uns selbst begeistern. Das wiederum begeistert unsere Leute. Deshalb laden sie auch gerne andere ein.» Viele Erstbesucher würden sagen, wenn sie gewusst hätten, dass Kirche so sein kann, wären sie schon früher gekommen.
Heute sei es wichtiger denn je, über den eigenen kirchlichen Schatten zu springen und zu überlegen, wie man die Frohe Botschaft weitergeben kann und wie man es schafft, dass die Leute einen registrieren. Manuel von Kahlden: «Denn nur, wenn die Menschen, die sonst nicht in die Kirche gehen, von uns wissen, haben wir eine Chance, die Worte von Dietrich Bonhoeffer wahr werden zu lassen: 'Die Kirche ist nur Kirche, wenn sie für andere da ist.'»
Datum: 19.07.2013
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch