Petition

Ferien für alle frischgebackenen Eltern

Eine neue Art der Familienvorsorge soll Eltern einen Urlaub ermöglichen. Eine Parlamentariergruppe sowie Väter- und Männerorganisationen wollen noch in der Sommersession einen entsprechenden Vorstoss einreichen, wie der Tages-Anzeiger meldet.
Berufstätige Eltern sollen mehr Zeit für die Betreuung neugeborener Kinder haben.

Die Familienvorsorge soll laut der Gruppe analog zum steuerbefreiten Sparen für die Altersvorsorge mit der zweiten und dritten Säule gestaltet werden. Ein frei wählbarer Prozentsatz des Einkommens könnte demnach ein Elternzeitguthaben aufbauen. Aus dem gesparten Geld liesse sich dann bei Elternschaft eine Arbeitszeitreduktion finanzieren, sagten Vertreter aus dem Parlament sowie aus den Männer- und Väterorganisationen gestern in Bern.

Gleich wie bei der Altersvorsorge schlugen sie eine zweite und eine dritte Säule vor. Die sogenannte Säule 2e würde von der betriebseigenen Pensionskasse angeboten. Der Betrieb definiert die Rahmenbedingungen.

Analog der Berufsvorsorge

Die Säule 3e entspräche demnach der Säule 3a in der Berufsvorsorge. Erfüllt sich der Kinderwunsch nicht würde das angesparte Geld ans Altersguthaben fallen. Im Fall der Säule 3e könnte es gleich wie bei der entsprechenden Säule der Altersvorsorge verwendet werden. Die Vorschläge sollen einen Schritt aus der blockierten Debatte rund um den Vaterschaftsurlaub nach europäischem Muster aufzeigen. Sie bilden gemäss den Initianten einen Minimalkonsens zwischen den politischen Lagern ab.

Der Parlamentariergruppe gehören Ständerätin Anita Fetz (SP, BS), Nationalrätin Andrea Geissbühler (SVP, BE) sowie ihre Ratskollegen Norbert Hochreutener (CVP, BE), Alec von Graffenried (Grüne, BE) und Christian Wasserfallen (FDP, BE) an.

Parlament tut sich schwer mit Elternurlaub

In der Frühlingssession hatte der Nationalrat eine Standesinitiative des Kantons Genf abgelehnt, welche den Kantonen gestatten wollte, in Eigenregie einen bezahlten Elternurlaub einzuführen. Finanziert werden solle er wie die heutige Mutterschaftsversicherung mit paritätischen Beiträgen von Arbeitgebern und Arbeitnehmenden.

EVP-Nationalrätin Marianne Streiff, die ihrerseits mit einer Motion einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub auf nationaler Ebene verlangt hatte, unterstützte damals die Genfer Standesinitiative: Ein Elternurlaub, wie er den Genfern vorschwebe, ermögliche es jungen Familien in einer heiklen und entscheidenden Phase mehr Zeit miteinander zu verbringen. Der Rat war dazu aber nicht bereit und lehnte die Genfer Standesinitiative ab.

Im Gegensatz dazu will Norwegen die Mindestdauer der Babypause für Väter erhöhen. Das Parlament in Oslo beriet kürzlich ein Gesetzesvorhaben, wonach Väter mindestens zwölf Wochen aussetzen müssen, um Elterngeld zu erhalten. Bislang waren es zehn Wochen. Insgesamt sollen Eltern in Norwegen dann 47 Wochen (elf Monate) bei hundert Prozent ihres Gehalts aussetzen können - bis zu einer festgelegten Obergrenze!

Webseite:
Adressen der National- und Ständeräte

Datum: 04.06.2011
Autor: Fritz Imhof
Quelle: SSF

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