Es ist das alte Lied, das in den Medien in endlosen Wiederholungen läuft: Leere Kirchenbänke, langweilige Predigten. „Das haben wir jetzt langsam gehört“, hat sich Pfarrer Stefan Moll gesagt. Und fügt an: „Ausserdem ist es gar nicht wahr. Die Predigten sind viel besser als ihr Ruf.“ Jeden Sonntag suchen Predigerinnen und Prediger nach Worten, die Gott im konkreten Leben zur Sprache bringen. Das ist keine einfache Aufgabe, wenn nicht billige Worte gemacht werden. Und doch gelingt es Pfarrerinnen und Pfarrern immer wieder, die ganz zentralen, existenziellen Fragen des persönlichen Lebens anzusprechen und dabei auch die Sicht auf Gott einzubringen. Für Stefan Moll ist es an der Zeit, die Predigt zum Thema zu machen. Ist ihr Verfalldatum wirklich abgelaufen? Er findet: „Überhaupt nicht – im Gegenteil. Es ist an der Zeit, von den guten Predigten zu reden.“ Patrick Rohr, Kommunikationsberater und ehemaliger Moderator von Quer hat sich an der Reportage im Beobachter beteiligt. Er wurde eingeladen, in Zofingen eine Sonntagspredigt zu beurteilen und wird unter der Leitung von Emiliana Gutzwiller vom Zofinger Tagblatt im Gottesdienst über die Bedeutung und Grenzen von Predigten diskutieren. Nicht das alte Klischee wird wiederholt, sondern eine kritische Auseinandersetzung findet statt. Die Veranstaltung steht allen offen, die mit Widerholungen nicht zufrieden sind. Die Anforderungen an eine gute Predigt sind hoch. Und doch zeigen viele Beispiele, dass sie erfüllt werden können. Nicht jede Predigt kann gelingen. Aber Stefan Moll behauptet, dass langweilige Predigten entgegen der öffentlichen Wahrnehmung die Ausnahme sind. Gute Predigten machen Mut. Und diesen Mut braucht es, um in den herausfordernden Lebenssituationen zu bestehen. Sonntag, 2. November 2008, 10.00 Uhr, Evangelisch-methodistische Kirche (EMK), Sälistr. 2, Zofingen
Datum: 30.10.2008
Quelle: EMK News