Wie Elisabeth durch Livenet ihren Partner gefunden hat
Eine Kollegin von mir hat einen Freund – durch Livenet. Das bewog mich, es auch zu versuchen. Wenn es nicht klappt, verliere ich nichts, dachte ich. Viele Männer waren weit weg. Einigen schrieb ich. Mehrere teilten mit, sie hätten bereits viele Zuschriften erhalten.
Mit einem Mann traf ich mich. Er war etwa 20 Jahre älter als ich. Wir sahen beide ein, dass es nicht zu einer Beziehung kommen könne. Während Monaten ergab sich kein Date – entweder stimmte das Alter oder die Region nicht.
Echt frustriert
Dann wagte ich es erneut. Ich schrieb einem Mann, der ganz in der Nähe wohnte. Er sah nicht schlecht aus. Er war geschieden – und ich sollte ihm erklären, warum ich ein uneheliches Kind habe (mein Mann starb bei einem Unfall, aus der Trauer heraus ging ich eine Beziehung ein).
Zum Schluss sagte er mir, er sei erstaunt, dass man mit einer Mutter ein gutes Gespräch führen könne. Ich war sehr enttäuscht und wollte nichts mehr wissen von Livenet. Immer wieder meine Geschichte erzählen und dann enttäuscht werden – davon hatte ich die Nase voll.
Eine ältere Frau mit Kind heiraten?
Etwa zwei Wochen später besuchte ich meinen Bruder (zu Hause habe ich keinen Internetanschluss). Wir kamen auf die Kontaktanzeigen zu sprechen und sahen uns die Männer an. Der eine gab für seine Wunsch-Partnerin ein Maximalgewicht an, ein anderer wollte von ihr ein bestimmtes Buch gelesen haben…
Da meinte mein Bruder: „Sieh dir diesen mal an.“ Ich gab zurück: „Was, ein 24-jähriger? Als du so alt warst – hättest du dir da vorstellen können, eine sieben Jahre ältere Frau mit Kind zu heiraten?“
Zudem störte mich, dass der Mann leichtes Übergewicht angab. Mein Bruder schätzte den Mann als ruhig und gemütlich ein – eine ideale Ergänzung zu Cyrills und meinem Temperament. Ich sagte ihm: „So mach, was du willst – ich mag nicht mehr –, aber schreib nichts von meinem Alter und dem Kind.“
Am folgenden Tag kam ein sehr positives Mail zurück. Darin wollte der Mann auch das Alter wissen. Ich sagte meinem Bruder, er könne ihm antworten. Er forderte mich auf, es selbst zu tun. Ich schrieb, ich sei 31, aber mein 6jähriges Kind erhalte mich jung.
Vor dem ersten Treffen – ein Traum…
Ein Mail-Wechsel begann. Es war lustig. Er ging mit keinem Wort auf mein Alter und Cyrill ein, auch meine Geschichte schien ihn nicht zu interessieren, als wäre sie für ihn normal. Nach einer Woche trafen wir uns zum erstenmal. Ich hatte ein komisches Gefühl. Was sollte ich vom leichten Übergewicht erwarten?
Kurz zuvor hatte ich nachts einen Traum. Ich sass mit einem athletischen Mann in einem Restaurant. Wir sprachen miteinander, aber ich spürte keine Harmonie. Dann kam er hinein (im Internet hatte ich bloss ein Kopfbild gesehen, im Traum erschien er mir ganz). Er setzte sich an unseren Tisch. Wir wechselten Blicke – ich fand ihn gleich interessant.
Ich wandte mich ihm zu, begann mit ihm zu sprechen. In diesem Traum konnte ich gleich mit ihm gut reden. Ich konnte sein Positives, sein Schönes sehen. Er war auch im Traum übergewichtig – aber Gott zeigte mir sein Schönes: extrem schöne Augen, eine hübsche Nase. Und ich konnte in ihn hineinsehen, seine ruhige, verständnisvolle Art empfinden.
…und so sah er auch aus
Ich wachte auf, höchst erstaunt, dass ich so geträumt hatte. Als wir uns trafen, schrieb ich grad ein SMS. Roland stand hinter mir, und ich wusste gleich, dass er es war – er sah genau so aus, wie ich geträumt hatte.
Wir assen eine Pizza und kamen gut ins Gespräch. Ich nahm seine Ruhe wahr. Was bedeuteten ihm mein Alter und mein Kind? Das sei nicht ausschlaggebend – und ein Kind, das könne passieren. Fürs Wochenende musste ich noch einkaufen. Er kam mit! Dann gingen wir uns eins ‚go zieh’ – und beschlossen, in Kontakt zu bleiben. In der folgenden Woche kam Roland mehrmals bei uns vorbei und kochte für uns.
Im grösseren Kreis
Am Muttertag wollte er mit uns einen Ausflug machen. Ich war bei meiner Mutter eingeladen. Er kam mit, was mich erstaunte – und brachte ein Dessert mit, ein Tiramisu. Plötzlich stand fast die ganze Familie da und musterte ihn. Dies machte ihn überhaupt nicht verlegen. Dann gingen wir zu dritt Minigolf spielen.
Am folgenden Samstag lud er mich zu einem Drink ein (Cyrill war bei seinem Vater) und fragte mich, ob wir eine Beziehung eingehen wollten. Für mich war – auch vom Traum her – alles klar. Ich willigte ein, und seit diesem Tag sind wir ein Paar. Er sucht nun einen Job in der Nähe. Was mich besonders glücklich macht: Cyrill kann es ganz gut mit Roland.
Die Rubrik Kontaktanzeigen findet man unter: www.livenet.ch/www/index.php/D/article/184/
Datum: 15.03.2006
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch