Noch 5000 Lehrstellen frei!

Lehrling

Auch wenn nach 27 Absagen die Motivation im Keller sein sollte: Es gibt sie noch, die freien Lehrstellen, und ein Anlauf mehr könnte zum Erfolg führen.

Bundesrat Joseph Deiss versprach, höchstpersönlich dafür zu sorgen, dass in diesem Herbst alle Schweizer Schulabgänger einen Ausbildungsplatz erhalten oder ein schulisches Zwischenjahr einschalten können. Schön und gut, aber mit dem Spruch: "Wer will, der findet eine Stelle", hat er sich wohl nicht so beliebt gemacht. Denn die Realität sieht anders aus. Viele Schulabgänger sind ohne Lehrstelle geblieben, suchen noch oder haben sich für ein Zwischenjahr angemeldet. Enttäuschte Schüler berichteten gestern in den Nachrichten von ihrer Frustration. Die meisten haben mehrere Dutzend von Bewerbungen geschrieben und alle wieder mit einer Absage zurückerhalten. Umgekehrt hat aber auch nicht jeder Betrieb einen Lehrling bekommen.

Berufsvorstellungen und Angebot stimmt eben nicht immer überein. Viele offene Lehrstellen finden sich in Berufsfeldern, die bezüglich Sozialprestige, Arbeitsbedingungen und Salär als wenig attraktiv gelten. So zum Beispiel in handwerklichen und gewerblichen Berufen.

Aber auch in technisch anspruchsvollen Branchen finden sich noch viele Lehrstellen. Allerdings sind dort die Anforderungen an die Jungen markant gewachsen sind, und nur wenige sind für diese Ausbildungen schulisch ausreichend qualifiziert. Grundsätzlich kann der Lehrstellenmarkt auch nicht erfasst und gesteuert werden. Denn Angebot und Nachfrage entstehen je nach Region und Kanton in einzelnen Berufsfeldern in abweichendem Ausmass. Mit anderen Worten: Dem Jugendlichen, der in Arbon verzweifelt eine Informatik-Lehrstelle sucht, nützt es wenig, wenn in Freiburg noch IT-Ausbildungsplätze zu vergeben sind. In seinem Alter kommt für ihn ein Ortswechsel nur schlecht in Frage (NZZ vom 26. August 03).

Doch von einer Lehrstellenkrise kann nicht die Rede sein. Das Bundesamt für Berufsbildung und Technologie (BBT) schätzt die Zahl der offenen Lehrstellen auf 5000. Im Kanton Bern sind 400 Lehrstellen noch unbesetzt, in Baselland noch 140. Also: Die Lehrstellensuche besser noch nicht aufgeben. Und die kantonalen Berufsschulen haben verlauten lassen, sie würden auch in den nächsten Wochen noch Nachzügler aufnehmen.

Tipps zur Lehrstellensuche

Berufsberatung
Wendet euch an die kantonale Berufsberatung. Der Berater klärt ab, ob eine Lehrstelle in Frage kommt und welcher Berufsbereich jetzt noch angepeilt werden soll. Der Berufsberater kann auch gleich Vermittlungen übernehmen.

Andere Berufe anpeilen
Wenns nicht mit dem Traumberuf klappt, dann sollte man andere Berufsgruppen anpeilen.

Lieber eine Lehre in einem Beruf zweiter Wahl, als ohne Ausbildung dastehen.

Später hat man immer noch Möglichkeiten, den Traumberuf zu erlernen – wenn man bis dahin nicht schon einem neuen Berufswunsch nachgeht.

Seiten, auf denen Lehrstellen aus allen Berufsgattungen angeboten werden:
www.lehrstelle.ch
www.treffpunkt-arbeit.ch
www.i-women.ch
www.bbt.admin.ch/berufsbi/projekte/task/d/
www.lehrstellen-bs.ch/wegzurlehrstelle/wegzurlehrstelle.htm (Basel)
www.coop.ch/lehrlinge
www.lehrstellen-ow.ch (Obwalden)
www.biolehrstellen.ch (Biobetriebe)
www.berufsberatung.ch
www.novartis.ch/lehrstellen
www.beruf.ch
www.erz.be.ch/berufsausbildung/lena/suche/
www.lehrstellen-sz.ch/ (Schwyz)
www.bzsiggf.ch/berufe/berufe4.html (Berufsbildungzentrum SIG Georg Fischer)

Datum: 28.08.2003
Autor: Iris Muhl
Quelle: revolution-one.ch

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