Mittels neuro-elektronischer Sensoren sollen direkt unter dem Gate Gehirnströme und Herzfrequenz gemessen werden. Durch die Kombination dieser Daten mit statistischen Algorithmen wie Reisegewohnheiten, kriminellem Hintergrund und Kreditinformationen sollen potenziell gefährliche Personen erkannt werden, so die Washington-Times. Die statistischen Daten sollen laut NASA aus tausenden verschiedenen Datenquellen stammen. Die Ankündigung der NASA hat eine Vielzahl an Debatten losgetreten. Abgesehen von der Frage des Datenschutzes befürchtet man auch ein durch das System ausgelöstes Chaos auf amerikanischen Flughäfen. So könne beispielsweise Flugangst oder Nervosität die Ergebnisse der Messung entscheidend verfälschen, sagt Mihir Kshirsagar vom Electronic Privacy Information Center. Forscher bezweifeln die Funktionstüchtigkeit der Sensoren, da die für ein verlässliches EEG-Ergebnis notwendige Berührung des Kopfes der "gescreenten" Person nicht gegeben ist. Die NASA selbst macht noch keine klaren Angaben zur Funktionstüchtigkeit des neuen Systems. Das Computer-Aided Passenger Pre-Screening (CAPPS)-System sei eines von vier neuen Projekten des Unternehmens im Bereich Flugsicherheit. Forschungsleiter Herb Schlickenmaier sieht den momentanen Zeitpunkt als zu früh um Aussagen zur Effektivität zu machen. Gedanken nicht mehr frei? Bei Lügen scheinen allerdings bestimmte Gehirnareale besonders aktiv zu sein (erhöhte neuronale Aktivität). Das liesse sich dann tatsächlich auch feststellen, vermutlich mit einem ähnlich hohen Fehlerrisiko wie beim herkömmlichen Lügendetektor. Wissenschaftler entwickeln tatsächlich auch schon einen Lügendetektor, der aus der Distanz über thermische Bilder des Gesichtsbereichs um die Augen erkennen können soll, ob jemand lügt. Doch bei all diesen technischen Verfahren werden physiologische Reaktionen von Menschen auf bestimmte Vorgaben messen, nicht einfach Hirnwellen oder der Herzschlag beim Schlendern durch eine Schleuse erfasst. Sollte am Ende einer möglichen Entwicklung wider Erwarten doch eine Gedankenlesemaschine zur Verfügung stehen, die vielleicht noch weiterentwickelt ist, dann kann man nur hoffen, dass damit nur Terroristen bekämpft werden. Quellen: pte-oneline/bgKommentar
Zwar wird es auch den Nasa-Wissenschaftlern noch ein Geheimnis sein, wie man aus einem EEG und dem Herzschlagrhythmus einer Person einen Terroristen erkennen können soll. Sollen die dann besonders aufgeregt sein, wenn sie die Schleuse passieren - vielleicht weil sie an die Überlegenheit der amerikanischen Wissenschaft glauben und Angst haben, damit könne man tatsächlich ihre Gedanken lesen? Sollte es gar für die Nasa ein terroristisches Gehirnareal geben, das permanent aktiv ist und eben auch dann zu erkennen ist, wenn ein potenziell Böser mit jagendem Herzen schnell durch die Schleuse läuft? Jetzt fehlen nur noch die Genforscher, die Gentests bei allen Passagieren durchführen wollen, weil sie das Terrorismusgen festgestellt haben. Die mutmasslichen Täter vom 11. September sind übrigens meist ganz unauffällig unter ihrem wirklichen Namen in die USA eingereist.
Datum: 20.08.2002