Die libanesischen Behörden werfen Balfour vor, er habe gegen die Armee und die schiitische Hizbollah-Miliz (die in der Region ihre Stützpunkte, einen Staat im Staate, hat) spionieren wollen. Balfour hat sich früher in Israel aufgehalten. Laut einer kanadischen Zeitung ist es normal, dass in den Libanon Einreisende mit einem Passeintrag des südlichen Nachbarlandes zurückgewiesen (nicht aber angeklagt!) werden. In der kanadischen Öffentlichkeit herrscht Empörung über die Verhaftung Balfours, dessen Vorhaben religiös wie ökologisch motiviert ist. Die Gerichtsverhandlung vor einem Militärgericht wurde mehrmals verschoben, offensichtlich weil die Anklage noch Zeugen gegen Balfour aufzutreiben suchte. Der Prozess soll nächste Woche stattfinden. Auf Spionage stehen 3-15 Jahre verschärfter Zwangsarbeit. Balfours Anwalt zeigte sich zuversichtlich; es gebe keine Indizien für die Anklage: „Das ist kein rechtliches, sondern ein ideologisches Verfahren“.
Datum: 25.08.2003
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch