Weltbild-Verlag mit katholischer Lehre nicht mehr vereinbar?

Globis grosser Familienkalender oder der Film «Sex and the City» zieren derzeit die Internetseite von «weltbild.ch». Einst aus einem katholischen Zeitschriftenverlag heraus entstanden gehört die Weltbild GmbH 14 katholischen deutschen Diözesen und der Soldatenseelsorge Berlin. Dies könnte sich bald ändern.
Webseite von Weltbild

Weil der Verlag immer mehr weltliche, auch erotische, Artikel führt, hagelt es Kritik. Das Profil passe nicht mehr zur katholischen Kirche. Als mögliche Lösung wird ein Verkauf diskutiert. In der Schweiz wären 250 Mitarbeitende davon betroffen.

Glaubwürdigkeitsproblem

Weltbild, einer der grössten Anbieter für Bücher, CDs und DVDs sowie Consumer Electronic, Games und Geschenke hat ein Glaubwürdigkeitsproblem: Das Angebot passt nicht mehr zur Soziallehre und den Werten der Eigentümer. Im Fokus der Kritik steht auch das aggressive Wachstum. Kritische Christen werfen Weltbild «Raffgier auf katholisch» vor, schreibt das deutsche Nachrichten-Magazin Focus. Leidtragende dieses Wachstums seien vor allem kleinere Buchhandlungen.

Fein raus

«Es werden Optionen geprüft, den Gesellschafterkreis zu verändern», bestätigte Weltbild gegenüber Focus. Damit wäre die katholische Kirche fein raus, denn: Die Wertvorstellungen eines weltlichen Besitzers müssen sich nicht mehr zwingend mit den Prinzipien der katholischen Kirche decken. Zudem kann sich dessen Verkaufsstrategie problemlos am Markt orientieren.

Noch keine konkreten Gespräche

Konkrete Gespräche mit potentiellen Käufern würden im Moment noch keine geführt. Die Diskussion über die Vereinbarkeit des Unternehmens mit der katholischen Lehre ist jedoch entbrannt.

Weltbild ist im Besitz der 14 katholischen Diözesen Mainz (17 Prozent), München/Freising (13,2), Augsburg (11,7), Köln (7,2), Fulda (6,8), Bamberg, Passau, Regensburg und Würzburg (je 5,7), Trier (4,3), Aachen (4,2), Eichstätt (3,4), Freiburg (2,7) und Münster (2,4). Die Soldatenseelsorge Berlin hält 4,3 Prozent.

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2007/08

Der Konzern steigerte im vergangenen Geschäftsjahr, das am 30. Juni endete, seinen Umsatz bei einem Wachstum von 21 Prozent auf fast 2 Milliarden Euro. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben 7400 Mitarbeiter.

Quelle: kath.ch, Bearbeitung Livenet

Datum: 01.08.2008

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