Klimawandel

Treibhausgase bewirken mehr als die Sonne

Der Klimawandel ist nicht durch Schwankungen der Sonnenaktivität erklärbar. Nach einem neuen Bericht von Klimaforschern nimmt die Sonnenstrahlung seit 20 Jahren ab, die Temperatur jedoch zu.
Treibhausgase
Stefan Rahmstorf

"Durch eine Abnahme der Sonnenaktivität hätte die Erde abkühlen müssen. Man kann also nur argumentieren, dass die Erderwärmung ohne diesen Rückgang noch drastischer gewesen wäre", bestätigt Stefan Rahmstorf, Experte vom Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts sei der Einfluss der Sonne auf unser Klima noch entscheidend gewesen. Bis 1940 seien Sonnenaktivität und Temperaturen parallel angestiegen, erklärt Rahmstorf.

Seit 1940 hätte bereits die steigende Smog-Belastung das Klima bestimmt. Trotzdem sanken Temperaturen und Sonnenaktivität bis 1970. Eine neue Studie zeigt nun, dass sich der Trend seit 1985 gedreht hat. "Die Smog-Belastung blieb gleich und die Treibhausgase stiegen an", erklärt Rahmstorf. Seitdem erwärmt sich das Klima, trotz des Rückgangs der Sonnenstrahlung.

Ein Bericht des Intergovernmental Panel of Climate Change (IPCC) bestätigt, dass Treibhausgase einen 13-Mal größeren Effekt auf die Entwicklung der Temperaturen haben als die Sonne. Die Theorie, die den Klimawandel auf den Einfluss kosmischer Strahlung zurückführt, erweist sich dadurch ebenfalls als falsch. Das Denkmodell geht davon aus, dass kosmische Strahlung die Bildung von Wolken begünstige und dadurch die Erde abkühle. Bei geringerer Sonnenaktivität würde aufgrund des weniger intensiven Magnetfeldes mehr kosmische Strahlung abgegeben. "Das vorindustrielle Klima mag dadurch beeinflusst worden sein, aber die Theorie erklärt nicht, was wir jetzt erleben", meinte Mike Lockwood, Leiter der aktuellen Studie, gegenüber BBC News.

Lockwood initiierte die Studie zumindest zum Teil als Reaktion auf die TV-Dokumentation ‚The Great Global Warming Swindle’ des britischen Senders Channel 4. In der Sendung wurde der Klimawandel durch die Theorie der kosmischen Strahlung erklärt. Für Lockwood beenden die Forschungsergebnisse diese Debatte. "Die Statistiken, die in der Dokumentation gezeigt wurden, gingen nur bis ungefähr 1980, und ich wusste warum - weil die Werte danach abweichen. Aber man kann nicht einfach Teile von Daten ignorieren, weil sie einem nicht gefallen."

Datum: 14.07.2007
Quelle: pte online

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