«Open-Sieg erfüllt nicht tiefste Sehnsüchte des Herzens»
Der Weltranglistenerste im Golf, Scottie Scheffler, hat erklärt, dass der Gewinn der Open «die tiefsten Sehnsüchte meines Herzens» nicht erfülle. Der gläubige Christ spricht offen darüber, dass Familie und Glaube sein «nicht ganz so geheimes Erfolgsrezept» im Sport seien.
Scheffler dominierte im Royal Portrush Golf Club in Nordirland: Er siegte mit vier Schlägen Vorsprung und beendete das Turnier mit 17 unter Par.
«Ein grossartiges Gefühl»
Trotz seines Sieges über Rory McIlroy in dessen Heimatland blieb er bescheiden: «Ich weiss, dass ich nicht der Publikumsliebling war, deshalb danke ich euch, dass ihr trotzdem gekommen seid, um mich zu unterstützen», sagte er.
Mit der Trophäe in der Hand erklärte er gegenüber Journalisten: «Bin ich dankbar dafür? Habe ich Freude daran? Oh mein Gott, ja – das ist ein grossartiges Gefühl. Ich kann es kaum erwarten, nach Hause zu kommen und diesen Titel mit den Menschen zu feiern, die mich unterstützt haben.»
Doch er ergänzt auch: «Aber am Ende des Tages erfüllt das nicht die tiefsten Sehnsüchte meines Herzens … es ist schwer zu beschreiben, wenn man es nicht selbst erlebt hat.»
Es läuft auf Jesus hinaus
In einem offenbar auf seinen Glauben anspielenden Kommentar fügte Scheffler hinzu: «Nur weil man ein Golfturnier gewinnt oder etwas erreicht, bedeutet das nicht, dass man glücklich ist. Vielleicht für ein paar Momente, vielleicht für ein paar Tage – aber am Ende weiss man, dass es im Leben mehr gibt als Golf.»
Nach seinem Masters-Sieg 2022 hatte der in New Jersey geborene Sportler erklärt, dass letztlich alles auf Jesus hinauslaufe: «Der Grund, warum ich Golf spiele, ist, dass ich Gott verherrlichen will für alles, was er in meinem Leben getan hat. Für mich ist meine Identität also nicht an ein Golf-Ergebnis gebunden.»
«Golf definiert mich nicht»
«Golf ist enorm grosser Teil meines Lebens», analysiert Scottie Scheffler bei früherer Gelegenheit. «Aber es definiert mich nicht als Person. Es ist einfach etwas, das ich tue, und in manchen Wochen bin ich gut darin.» Gerne nimmt Livenet an dieser Stelle das Licht etwas unter dem Scheffler-Scheffel hervor: Mittlerweile 153 Wochen liegt Scheffler auf Rang 1 in der Weltrangliste; dies seit 118 Wochen am Stück – nur drei Spieler thronten noch länger als Nummer 1 (Tiger Woods mit Total 683 Wochen und Greg Norman mit 331 Wochen).
Auf die Frage, was ihn ausmacht, sagte er vor Journalisten: «Ich bin ein treuer Kerl. Ich glaube an einen Schöpfer. Ich glaube an Jesus. Letztendlich ist er das, was mich am meisten ausmacht. Ja, ich habe das Gefühl, dass ich eine Plattform bekommen habe, um mich zu messen und mein Talent zu zeigen. Ich glaube an einen Schöpfer, und ich bin berufen, hierher zu kommen und mein Bestes zu geben, um anzutreten und Gott zu verherrlichen. Das war's dann auch schon.»
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Datum: 20.08.2025
Autor:
Anna Rees/Daniel Gerber
Quelle:
Premier/ergänzte Übersetzung: Livenet