Kommentar

Pornografie für Unterstufenschüler?

Die Petition «Gegen die Sexualisierung der Volksschule» ist in Bern der Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) übergeben worden. In drei Monaten sind 91‘816 Unterschriften zustande gekommen. Die Auseinandersetzung sei «geprägt von vielen Missverständnissen und Fehlinformationen», behauptet die EDK. Dem Widerspricht Nationalrat Ulrich Schlüer, der die Petition aktiv unterstützt hat:
Schulklasse

Die Petition «Gegen die Sexualisierung der Volksschule» ist eingereicht. In den Begleitunterlagen zum ersten Versand der Petitionsbogen Ende Juni 2011 verzichtete das Petitionskomitee ausdrücklich darauf, aus den für die «Sexualerziehung» der Volksschüler empfohlenen Lehrmitteln Textpassagen und Illustrationen abzudrucken, welche die Petitionäre als pornografisch beurteilten. Lediglich die Websites, von wo solche Passagen und Illustrationen abzurufen sind, wurden genannt.

Diese Zurückhaltung verleitete das an der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz (PHZ) in Luzern mit Geld des Bundesamts für Gesundheit eingerichtete «Kompetenzzentrum Sexualpädagogik» und dessen Chef Titus Bürgisser zur Behauptung, dass das Petitionskomitee unfähig sei, das, was es zur in der Luzerner Küche ausgekochten Sexualerziehung vorbringe, auch zu belegen; da sei wohl alles erfunden und erlogen.

Doch bereits der erste Versand der Petitionsbogen löste grosses Echo aus. Es meldeten sich beim Petitionskomitee auch Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich bereit erklärten, eine weitere, teilweise flächendeckende Verteilung der Petitionsbogen mit mittleren und grösseren Spenden zu ermöglichen.

Dazu wurde der Druck einer zweiten Auflage Petitionsbogen mit Begleitunterlagen nötig. Als Antwort auf die plumpen Gegenattacken des «Kompetenzzentrums Sexualpädagogik» entschloss sich das Petitionskomitee, darin auch ein paar Faksimile-Bilder aus Lehrmitteln abzubilden, die via Links vom besagtem Kompetenzzentrum empfohlen wurden – auch solche pornografischen Gehalts. Das löste eine Reaktion aus, mit der niemand gerechnet hatte.

Die Verteilung dieser zweiten Auflage Unterschriftenbogen in der gesamten Innerschweiz verlief zunächst reibungslos. Aus der Stadt Basel, wo die Verteilung ebenfalls durch einen Sponsor ermöglicht wurde, traf dann aber wie ein Blitz aus heiterem Himmel der Entscheid der Verteilungs-Firma Direct Mail Company (DMC) ein, die Verteilung der Unterschriftenbogen würde wegen der darin enthaltenen pornografischen Abbildungen verweigert. DMC verwies dabei aufs Postgesetz, das solches Verbot rechtfertigen würde.

Es bedurfte hartnäckiger Intervention des Petitionskomitees, bis die Verteilung schliesslich möglich wurde. Das Petitionskomitee hatte dabei deutlich zu unterstreichen, dass die von Post und DMC – von der Sache her absolut zu Recht – als «pornografisch» beurteilten Illustrationen in der Schweiz selbst Unterstufenschülern ab vier Jahren in von einzelnen Kantonen und Schulen abgegebenen Lehrmitteln zugemutet würden.

Was gemäss Post und DMC für die Bevölkerung nicht zumutbar sei, ist aufgrund von Entscheiden von Bildungs- und Sexualkunde-Funktionären des Kompetenzzentrums Sexualpädagogik selbst für Unterstufenschüler Unterrichtsstoff! Und dies, ohne dass den Eltern das Recht eingeräumt wird, ihre Kinder von solcher Konfrontation mit offen-sichtlicher Pornografie dispensieren zu lassen.

Eine alarmierende indirekte Beurteilung des Inhalts dieser Pornografie vermittelnden Lehrmittel, die von durch die Steuerzahler besoldeten Funktionären den Volksschülern zugemutet werden. Ob diese Funktionäre sich wenigstens Rechenschaft darüber abgeben, welche Versuchung für Pädophile sie verbreiten, wenn sie offensichtliche Pornografie in den Volksschul-Unterricht einfliessen lassen wollen?

Datum: 03.10.2011
Autor: Ulrich Schlüer
Quelle: Komitee «Gegen die Sexualisierung der Volksschule»

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