Kirchenprogramm im Lokalradio: In zwei Minuten auf den Punkt kommen

Mischpult

Mit den werktäglichen Kurzandachten „Augenblick mal!“ und dem sonntäglichen Magazin „Himmel und Erde“ werden jeweils eine Million Menschen erreicht. In Tonstudios in Düsseldorf, Dortmund und Bielefeld werden die Sendungen aufgenommen und produziert, danach von den Lokalradios ausgestrahlt.

„Augenblick mal!“ Wer morgens früh sein Lokalradio eingeschaltet hat, wird um einen Moment der Aufmerksamkeit gebeten. Auf dem Weg zur Arbeit oder in der Küche oder wo immer der Lokalsender eingeschaltet ist. Da läuft viel Musik zum Muntermachen, gibt’s Veranstaltungstipps für den Tag oder Verkehrshinweise und vieles mehr. Und mitten drin meldet sich die Kirche zu Wort: „Augenblick mal!“

Die ersten Sekunden entscheiden

Das will aufhorchen lassen. Auf keinen Fall sollen die Hörerinnen und Hörer abschalten, weder das Radio noch das Gehirn. Die ersten Sekunden entscheiden darüber. Deshalb passt sich das kirchliche Programm der allgemeinen „Programmfarbe“ an. Zum Beispiel mit der Kürze, in der die Würze liegt. In zwei Minuten muss die Sache auf den Punkt gebracht werden. Oder mit dem Grundsatz: O-Ton, O-Ton, O-Ton, also viele Zitate im Originalton und nicht als Zitat vom Sprecher vorgetragen.

Da kam ZDF-Sportreporter Dieter Kürten als Christ, für den der Gottesdienst zum Sonntag gehört wie für andere das lange Ausschlafen, ebenso zu Wort wie Pfarrer Werner „Tiki“ Küstenmacher mit seinen Empfehlungen für ein einfacheres Leben.

Das Programm richtet sich an jüngere Menschen

Auch das Sprechtempo der verschiedenen Autorinnen und Autoren dieser Kurzandachten ist dem Sender angepasst: Es muss schnell gehen, ohne Pausen. Zielgruppe der privaten Lokalradios sind vor allem jüngere Menschen, höchstens bis 49 Jahren. Wie nebenbei soll ihnen etwas für den Tag mitgegeben werden, eine Information, ein Erlebnis, ein Eindruck. Kein Bibelwort wird vorgelesen.

Originell sollen die zwei Minuten gestaltet sein. Sie werden von den Kirchen als Chance verstanden, den Menschen einen Gedanken mit auf den Weg in den Tag zu geben. „Wer Ohren hat zu hören, der höre!“ Diesen Satz aus dem Lukas-Evangelium hat die Redaktion „pep“ auf die Titelseite eines neuen Faltblatts geschrieben, mit dem sie über ihre Arbeit informiert. Die drei Buchstaben stehen für „Programm der Evangelischen Kirchen für den Privatfunk in NRW“.

Im Jahr 1996 legten die rheinische und die westfälische Landeskirche ihre Arbeitsstellen für den Privatfunk zusammen. Sitz der Redaktion ist das Medienhaus Film-, Funk- und Fernsehzentrum (FFFZ) in Düsseldorf. Für „Augenblick mal!“ ist die westfälische Pfarrerin und Journalistin Christa A. Thiel verantwortlich, für das Magazin „Himmel und Erde“ der Diplom-Journalist Manfred Rütten.

Rund eine Million Hörerinnen und Hörer

„Himmel und Erde“ wird sonn- und feiertags von 8 bis 9 Uhr ausgestrahlt, abwechselnd mit der katholischen Redaktion „KiP“ (katholische Kirche im Privatfunk NRW) in Essen. Dann werden in den „Musikteppich“ des Senders“ drei kurze Beiträge von jeweils etwa zwei Minuten Länge hineingeflochten. Berichte, Reportagen, Kommentare und Nachrichten, so aktuell wie möglich. „Himmel und Erde“ erreicht ebenso wie „Augenblick mal!“ immerhin rund eine Million Hörerinnen und Hörer.

Die meisten Sendungen werden in Tonstudios im FFFZ in Düsseldorf und im Haus landeskirchlicher Dienste in Dortmund produziert. Für Ostwestfalen gibt es ein eigenes Tonstudio im Evangelischen Medienhaus in Bielefeld. Dort sorgen die Theologin Silke Reinmuth und die Journalistin Angelika Hornig für die evangelischen Sendungen von „Augenblick mal!“.

Mehrere ostwestfälische Kirchenkreise haben sich für „Kirche im Radio“ zusammengeschlossen und bieten den Lokalsendern „Augenblick mal!“ an. Anders als bei den landesweit ausgestrahlten Sendungen kann hier der lokale oder zumindest regionale Bezug berücksichtigt werden: die Bahnhofsmission in Bielefeld, eine Gruppe für Menschen mit Behinderungen im CVJM Gütersloh oder Polizeiseelsorger Ulrich Potz aus Versmold, um nur diese Beispiele zu nennen. Informationen aus den Kirchenkreisen bieten Anknüpfungspunkte „für das, was die Menschen im Innersten bewegt“, so Silke Reinmuth.

Werktags zwischen 6 und 9 Uhr heisst es in den Lokalsendern: „Augenblick mal!“ Die genaue Sendezeit für diese Kurzandacht legen die einzelnen Sender unterschiedlich fest. Dagegen hat sonn- und feiertags das Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“ einen festen Platz im Programm: von 8 bis 9 Uhr.

Homepage: http://www.ekvw.de/pressehaus/uk/titel/5/titel.html

Mehr Infos auf der Webseite: http://www.ekir.de/pep/

Autor: Udo Waschelitz

Datum: 28.01.2004
Quelle: UNSERE KIRCHE

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