Zur Ruhe kommen

Ruhe

Es gibt kaum etwas Erfrischenderes, als die Jesus-Geschichten im Neuen Testament. Nicht selten halten sie uns eine Art Spiegel vor und legen uns Grund-Legendes nahe.
Von Dr. Markus Müller, Direktor St. Chrischona
Mich selber beschäftigt in den vergangenen Wochen auch so eine Jesus-Geschichte. Sie steht in Markus 6 und ist ganz auf den Vers 31 zentriert. Hier steht: "Kommet ihr allein abseits an einen öden Ort und ruhet ein wenig!"
Je nach Lebenssituation trifft ein solcher Satz auf unterschiedliche Reaktionsmuster, auch bei mir. Ein erstes Muster: Das ist meine Sehnsucht - wann endlich darf auch ich etwas ruhen? Ein zweites Muster: Das wäre schön, aber in der heutigen Zeit und erst recht bei mir ist das alles anders - so etwas liegt nicht drin! Ein drittes Muster: Genau richtig - wann sorgen die andern endlich dafür, dass wir in unserer Gemeinde oder wir in unserem Werk so etwas endlich umsetzen?
Ich lade Sie zu zwei Schritten ein:
Erstens: Versuchen Sie nochmals, den Text zu verstehen. Zweitens: Planen Sie ‚Ruhezeiten' fest ein.

Im Text geht es um drei wesentliche Dimensionen:
- "Kommet...!" Das heisst eben nicht gehet. Jesus nimmt die Menschen, die gerade berichteten, was nach ihrer Aussendung alles geschehen ist, zu sich. Es geht um das Beste, Schönste und Tiefste, das uns Menschen in dieser Welt möglich ist und passieren kann: Zu Jesus selber zu kommen und mit ihm zusammen zu sein, allein mit ihm.
- Und weil es eben darum geht, nur mit ihm zu sein, braucht es den "öden Ort abseits". Solche Orte sind Orte ohne Ablenkung. Ein öder Ort meint soviel wie Wüste. Wir wissen, dass sich im Alten und im Neuen Testament viel Wesentliches nach "Wüsten-Erfahrungen" ereignet hat. Beispiele: Mose, Volk Israel, Jesus selber, Paulus...
- "Ruhet ein wenig!" Jesus macht auf eine sehr Grundlegende Dimension in unserem Leben aufmerksam. Wer nicht ausatmet, kann nicht einatmen. Wer nicht hört, kann nicht reden. Und: Wer nicht ruht, kann nicht arbeiten.
Jesus kennt den Menschen, er kennt dich und mich. Und er weiss, was wir nötig haben. Ein Grossteil von uns - ich auch - bedarf sicherlich gerade in und um unsere Aktivitäten herum der drei genannten Dinge: Ruhe an einem einsamen Ort bei Jesus selber.
Deshalb zum Zweiten: Damit dies geschieht, braucht es einen Kraftakt. Ohne eine sehr bewusste Entscheidung wird es nicht zu dem kommen, wonach sich viele von uns sehnen und was wir im Tiefsten benötigen. Und wenn Sie noch einen Buchtipp brauchen: "Allein mit dem Meister" von Jakob Kroeger ( www.shop.livenet.ch/index.html?a=14174&f=0 ).
Textbearbeitung: Livenet.ch

Datum: 06.02.2005
Autor: Markus Müller
Quelle: Chrischona Magazin

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