Eines der beliebtesten Kinderlieder lautet: »lch denke, wenn ich diese wunderbare alte Geschichte lese, wie Jesus hier unter den Menschen war, wie Er kleine Kinder als Lämmer in Seine Herde berief, dass ich damals gerne bei Ihm gewesen wäre.« Wahrscheinlich haben die meisten von uns zum einen oder anderen Zeitpunkt diesen sentimentalen Wunsch gehegt. Wir denken daran, wie schön es doch gewesen wäre, die persönliche Gemeinschaft des Sohnes Gottes während Seines irdischen Dienstes zu geniessen.
Aber wir sollten uns klarmachen, dass es besser ist, Ihn heute zu kennen, so wie Er durch den Heiligen Geist mittels des Wortes geoffenbart ist. Wir sind den Jüngern gegenüber nicht im Nachteil, im Gegenteil, wir haben grössere Vorrechte als sie. Betrachten wir es einmal so! Matthäus sah Jesus durch Matthäus' Augen, Markus durch Markus' Augen, Lukas durch Lukas' Augen und Johannes durch die Augen von Johannes. Aber wir sehen Ihn durch die Augen aller vier Evangelisten.
Und, um noch einen Schritt weiterzugehen, wir haben im Neuen Testament eine vollkommenere Offenbarung des Herrn Jesus als sie irgendeinem der Jünger auf der Erde zuteil wurde. In einem weiteren Sinn sind wir privilegierter als die Zeitgenossen des Herrn Jesus. Als Er in Nazareth unter den Volksmengen war, war Er notwendigerweise einigen näher als anderen. Im Obersaal lehnte Johannes an Seiner Brust, während die anderen Jünger in unterschiedlichem Abstand zu Tische lagen. Aber all das ist jetzt anders. Der Erlöser ist allen Gläubigen gleich nahe. Er ist nicht nur bei uns, Er ist sogar in uns. Als Maria den auferstandenen Herrn traf, wollte sie sich so an Ihn hängen, wie sie Ihn früher gekannt hatte. Sie wollte Seine physische, leibliche Gegenwart nicht verlieren. Aber der Herr Jesus sagte zu ihr: »Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu meinem Vater« (Johannes 20,17). Er sagte damit praktisch: »Maria, hänge dich nicht an mich in einer irdischen, physischen Weise. Wenn ich zu meinem Vater auffahre, wird der Heilige Geist auf die Erde kommen. Durch Seinen Dienst wirst du mich auf eine vollkommenere, deutlichere, vertrautere Weise kennenlernen, als du mich je zuvor gekannt hast.«
Die Schlussfolgerung ist also diese: Anstatt zu wünschen, dass wir mit Jesus während Seines Dienstes auf der Erde zusammengewesen wären, sollten wir uns mit Freude klarmachen, dass es weit besser ist, Ihm jetzt anzugehören und in Seiner Gegenwart leben zu dürfen.
Datum: 22.08.2005
Autor: William Mac Donald
Quelle: Licht für den Weg