Wann hatten Sie zuletzt das Gefühl, dass jemand Sie ungerecht behandelt hat? Das liegt vielleicht 5 Minuten zurück, einen Tag oder eine Woche. Sie müssen sich wahrscheinlich nicht sehr anstrengen, um sich an ungerechte Behandlung zu erinnern, ob mit Absicht oder ohne. Selbst unbeabsichtigte Ungerechtigkeit kann wehtun. Wie haben Sie auf die gemeine Tat, die rücksichtslose Geste, das unsensible Wort reagiert? Haben Sie direkt gehandelt, um sich zu verteidigen oder dem Gegenüber mitgeteilt, dass Sie gekränkt waren? Oder haben Sie das für sich behalten und eine große Portion Selbstmitleid aufgebracht? Vielleicht haben Sie viel Zeit mit der Überlegung verbracht, wie Sie sich am besten rächen können. "Nicht ärgern - lieber rächen!" ist das Mantra, das einige Leute gerne in solchen Fällen anwenden. Und warum nicht? Wenn jemand Sie ungerecht behandelt, ist es nicht gerechtfertigt, genauso zu reagieren? "Wie man in den Wald hineinschreit, so kommt es heraus", ist eine weitere beliebte Redewendung. Aber was ist, wenn Sie anstatt das Unrecht durch weiteres Unrecht auszugleichen, mit Freundlichkeit und Mitgefühl reagieren, einfach die Ungerechtigkeit übersehen - oder zumindest ignorieren? Jetzt könnten Sie denken: "Unmöglich! Ich muss den Menschen zeigen, dass sie mich nicht herumstoßen können. Wenn ich nicht für mich kämpfe, wer macht es dann?" Wer wohl! Wieder einmal zeigt die Bibel, eine langzeitig geprüfte Quelle an Weisheit, eine andere Perspektive - man könnte sagen eine radikale, alles auf den Kopf stellende Sicht der Dinge - über diese Frage von Recht, Unrecht und Rache auf. Lassen Sie uns einen Blick auf einige Stellen zu diesem Thema werfen und feststellen, was wir in dem Wort Gottes dazu finden. Ergötzen Sie sich nicht an dem Missgeschick anderer. Zwei Falsche machen nicht ein Richtiges, so das Sprichwort. Ungerecht sein, um eine Ungerechtigkeit zu korrigieren, macht alles nur noch schlimmer. "Freue dich nicht über das Unglück deines Feindes; juble nicht über seinen Sturz! Denn der Herr sieht alles, und Schadenfreude mißfällt ihm - er könnte deshalb sogar deinen Feind verschonen!" (Sprüche 24, 17-18). Verdrehen Sie nicht die Tatsachen. In unserem Wunsch, es dem anderen heimzuzahlen, könnten wir versucht sein, die Tatsachen zu verschönen, um zum gewünschten Ergebnis zu kommen. Damit würden wir uns auf die gleiche Stufe stellen wie der, der uns Unrecht getan hat. "Sage nicht ohne Grund als Zeuge gegen jemand aus, betrüge nicht mit deinen Worten! Sprich nicht: "Wie du mir, so ich dir! Ich zahle jedem heim, was er mir angetan hat!"" (Sprüche 24, 28-29). Verurteilen Sie Ihren Gegner mit Freundlichkeit. Menschen, die uns ungerecht behandelt haben, erwarten das gleiche von uns zurück. Was sie wirklich verunsichern würde - und sie vielleicht mit Gewissensbissen überhäufen - wäre so zu reagieren, wie sie es nicht verdient haben. "Wenn dein Feind hungrig ist, dann gib ihm zu essen; ist er durstig, gib ihm zu trinken. So wirst du ihn be-schämen, und der Herr wird dich belohnen." (Sprü-che 25, 21-22). Vertrauen Sie Gott, dass Er es richtig macht. Am einfachsten ist es, für uns selbst zu sorgen, wenn wir Ungerechtigkeit erfahren haben. Das fühlt sich gut an und befreit uns von aufgestauten Gefühlen und großem Stress. Aber Gott verspricht, dass Er die Dinge zurechtrücken wird, wenn wir ihn nicht durch unpassende Taten daran hindern. "Nimm dir nicht vor, Unrecht heimzuzahlen! Vertraue dem Herrn, denn er wird dir zum Recht verhelfen!" (Sprüche 20, 22). ***** Robert J. Tamasy ist Vizepräsident bei Leaders Legacy Inc., eine gemeinnützige Organisation in Atlanta, Georgia, USA Übersetzung: Vera Flohr, Bonn, E-mail Adresse: Vera.G.Flohr@gmx.de Bibelzitate sind der Übersetzung Hoffnung für Alle entnommen, wenn nicht anders angegeben. CBMC INTERNATIONAL: Bob Milligan, President. Tel.: +1 402 431 0002 - Fax: +1 402 431 1749
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Datum: 26.09.2005
Quelle: Montags Manna
