UNSEREN FOKUS IM AUGE BEHALTEN

Von Jim Mathis

Vor einiger Zeit beeindruckte mich ein Comicstreifen, der die Schwierigkeiten eines Menschen darstellte, sich auf eine einzige Aufgabe zu konzentrieren. Diese Comicfigur versuchte verzweifelt – und scheiterte kläglich  -, allen Ansprüchen zu genügen, die alle gleichzeitig seine Aufmerksamkeit beanspruchten

Es scheint immer schwerer zu werden, sich über einen längeren Zeitraum auf nur eine Sache zu konzentrieren. In unserer modernen Gesellschaft hat sich unsere Aufmerksamkeitsspanne auf jeden Fall verkürzt. Wenn wir uns bewusst Fernsehsendungen oder Kinofilme anschauen, werden wir bemerken, wie schnell sie sind, in welch kurzen Sequenzen die Dramen sich abspulen. Ein typischer Werbespot verändert  die Einstellung alle paar Sekunden, manchmal öfter. Wenn wir die Aufmerksamkeit der Menschen nicht sofort einfangen, so glauben wir, werden sie sich etwas anderem zuwenden.

Mit den vielen Dingen, die unseren Geist beanspruchen – vom Internet über Textnachrichten bis E-Mail - ist  es ein Wunder, dass wir uns überhaupt noch auf etwas konzentrieren können. Die Wirklichkeit zeigt uns  jedoch, dass die großen Leistungen in dieser Welt von Menschen erbracht wurden, die sich lange auf eine  Sache konzentrieren konnten, bis sie ihre Ziele erreichten.

Heute wird behauptet, dass „multi-tasking“ – mehrere Dinge gleichzeitig tun – gut sei. In Wirklichkeit bedeutet aber multi-tasking, dass man sich auf keine Sache besonders lange konzentriert. Es führt dazu, dass man auf nichts seine 100%ige Aufmerksamkeit und Energie richtet. Viele Unfälle – ob im Straßenverkehr, bei der Arbeit an Maschinen oder bei der Kinderbetreuung – geschehen, wenn Menschen abgelenkt werden oder versuchen, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Aber selbst wenn kein Unglück eintrifft, wird unsere Leistung nur mittelmäßig, wenn wir uns von vielen Dingen gleichzeitig beanspruchen lassen.

Vor einigen Jahren beschloss ich ganz bewusst, meinen Berufsfokus einzuengen. Ich wollte mich nur noch  als Fotograf, Schriftsteller und Musiker betätigen. Das erscheint immer noch recht viel zu sein, aber ich habe viele wichtige Dinge weggelassen. Es bedeutete, dass ich nicht versuchen würde, ein Golfer, Gärtner, Angler oder Schreiner zu werden. In dem Wissen, dass ich jeden Tag über eine endliche Menge an Zeit verfüge, war ich entschlossen, mich nur auf die Dinge zu beschränken, die mit Spaß machen und die ich am besten  konnte – letztendlich meine Berufung zu erkennen und zu leben.

Seitdem habe ich erkannt, dass ich  fokussiert leben kann, wenn ich für mich deutlich klarstelle, wer ich bin und was ich tue. Immerhin ist keiner von uns wie eine gute Kamera von vornherein mit „Auto-Fokus“ ausgerüstet.

Es gibt ein starkes geistliches Prinzip, das unserem Wunsch nach „Bildschärfe“ trotz der vielfältigen Ablenkungen in unserer Welt entspricht. Im Neuen Testament der Bibel wird uns gesagt: ”All euer Tun - euer Reden wie euer Handeln - soll zeigen, dass Jesus euer Herr ist…Denkt bei allem daran, dass ihr für den Herrn und nicht für die Menschen arbeitet.“ (Kolosser 3, 17+23).

Wenn wir Gottes wunderbare Schöpfung anschauen, sehen wir, dass er nichts halbherzig oder mittelmäßig macht. Er macht alles mit Vortrefflichkeit. Also sollten wir dem auch nachstreben. Ob im Geschäft, im Dienst an Menschen, in der Ehe oder bei der Kindererziehung müssen wir unser Blickfeld schärfen und darauf  achten, dass das was wir tun mit all unserer Konzentration und bestem Bemühen geschieht.

Datum: 06.06.2011

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