Die Seite Gottes, die hier beschrieben wird, ist uns fremd. Gott übt Rache an Israels Feinden. Rache im biblischen Sinn ist Gericht, nicht das Ausüben wilder unkontrollierter Rachgier. Gott hat an der Rache keine Freude, auch keine Schadenfreude. Aber es ist unerträglich, dass der Heilige Unheiliges dauerhaft duldet. Nur zu oft haben Propheten die heidnischen Nachbarvölker, hier die Stadt Ninive, zur Umkehr aufgefordert; wo Umkehr und Reue verweigert werden, bleibt nur das Gericht. „Er wird es seinen Feinden nicht vergessen“ (V. 2). Mitten im Rachewort, wo niemand damit rechnen kann, bricht die Barmherzigkeit durch: die Einladung, ihm zu vertrauen, denn wer ihm vertraut, hat in ihm eine Festung, Halt und Schutz. Das gilt uns auch. Ihm zu vertrauen, sich auf Gott zu verlassen, das ist Gottes Einladung für uns heute.
„Der Herr ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn trauen.“ Nahum 1,7
Datum: 14.11.2011