Ein geistliches Gesetz: Heisser Ofen – kühler Schornstein

In unserer Christusnachfolge müssen wir zwei entgegengesetzte Gefahren erkennen und vermeiden: diese sind das kalte Herz und der heisse Kopf! Um tatsächlich Schaden anzurichten, ist der heisse Kopf oftmals das Gefährlichere von beiden.

Das menschliche Herz ist von Natur ketzerisch. Bevor es nicht durch die Heilige Schrift gut unterwiesen und vom Heiligen Geist erleuchtet ist, kann es leicht geistlichen Eifer mit der Hitze des Fleisches verwechseln und meinen, die Einbildungen der überhitzten Vorstellungskraft seien das Leuchten der wahren Schechina.

Ohne jede Einschränkung darf gesagt werden: Es kann niemals zu viel Feuer geben, wenn es das wahre Feuer Gottes ist, und ebenso sicher ist: Es kann in religiösen Angelegenheiten nicht genug kühles Überdenken geben, wenn das Urteilsvermögen durch den Geist geheiligt wurde. Unter den Geistesgaben ist in Krisenzeiten wohl keine von grösserer praktischer Bedeutung als die der Geisterunterscheidung. Diese Gabe sollte hochgeschätzt und ohne Säumen gesucht werden.

Menschlicher Schweiss kann dem Wirken des Heiligen Geistes nichts hinzufügen, vor allem nicht, wenn es Schweiss der Auflehnung ist. Das heisseste Feuer Gottes ist kühl, wenn es den erlösten Verstand erreicht. Es bringt das Herz zum Glühen; aber es lässt das Urteilsvermögen völlig ruhig.

Lass die Liebe immer stärker brennen; doch bringe alles, was du tust, unter das Urteil stiller Weisheit. Lass das Feuer im Ofen - wohin es gehört. Ein überhitzter Schornstein mag mehr Interesse auf sich ziehen; aber es besteht die Gefahr eines Hausbrandes. So halte dich an die Regel: Heisser Ofen - kühler Schornstein!

Datum: 08.06.2005
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild

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