Falsche Begierden verderben unser moralisches Urteilsvermögen

Unheiliges Begehren verhindert das Wachstum im Christenleben, andererseits wird gereinigtes Begehren wie durch eine sanfte moralische Gravitation zur Gerechtigkeit hingezogen. In der moralischen Welt tendieren richtige Wünsche zum Leben und böse zum Tod - das ist kurz gesagt die biblische Lehre zu diesem Thema! Was immer ein Mensch nur stark und dauerhaft genug begehrt, bestimmt seinen Charakter. Falsche Begierden verderben das moralische Urteilsvermögen, so dass wir unfähig werden, den wahren Wert des begehrten Gegenstandes einzuschätzen.

Wie wir es auch drehen, stets erscheint uns eine Sache moralisch besser, wenn wir sie gern hätten. Aus diesem Grund ist unser Herz oft unser schlechtester Ratgeber; denn wenn es mit Wünschen erfüllt ist, kann es uns nicht gut beraten, weil es für die Reinheit einer Sache eintreten würde, auch wenn sie alles andere als rein ist! Sind unsere vorherrschenden Begierden böse, so machen sie das ganze Leben böse. Sind die Wünsche aber gut, so bringen sie unser Leben auf die Höhe unserer Wünsche, sofern wir den uns dazu befähigenden Geist in uns haben.

Der Ausgangspunkt allen wahren geistlichen Wachstums sind einige richtige und geheiligte Wünsche. Die gesamte Bibel lehrt, dass wir haben können, was wir nur stark genug wünschen - natürlich nur, wenn unsere Wünsche mit Gottes Willen übereinstimmen! Hinter allem wirklichen geistlichen Leben steht das Verlangen nach Gott und nach Heiligkeit, und wenn dies Begehren in unserem Leben dominiert, kann uns nichts davon abhalten, zu bekommen, was wir wollen. Die sehnsuchtsvolle Bitte der gotthungrigen Seele kann nur lauten: "Herr, ich möchte Dir ähnlich werden!"

Datum: 29.07.2005
Autor: A. W. Tozer
Quelle: Verändert in Sein Bild

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