Falsche Vorstellungen

Wann ist ein Christ ein Christ?

Eine falsche Vorstellung vom «Christsein» kann einen Menschen davon abhalten, das wirkliche Christsein zu finden. Was macht einen Christen aus?
Bibel lesen

Der Philosoph Karl Jaspers schrieb: «Als Christ soll jeder gelten, der sich dafür hält.» Das klingt unwahrscheinlich tolerant und sympathisch, aber es ist leider ein Trugschluss. Was Jaspers sagen wollte, ist, dass man heute eh nicht mehr endgültig entscheiden kann, wer die wahren Christen sind und wer nicht. Es gibt so viele Schulen, so viele Lesarten des Christentums. Und trotzdem muss man sagen, dass es trotz aller Unterschiede und Grauzonen einige ganz klare Kriterien gibt, wer ein Christ ist und wer nicht.

Sind das Christen?

Im Dschungel der Vorstellungen ist es nicht einfach, das zu erklären. Man könnte zunächst einmal die verschiedenen Meinungen aufzeigen.

«Ein Christ», so sagen und denken viele, «ist jemand, der glaubt, dass es Gott gibt», oder «der alles für wahr hält, was in der Bibel steht» bis hin zu «der glaubt, was die Kirche sagt». Alle Ausagen haben etwas gemeinsam: Ein Christ ist jemand, der ganz bestimmte Aussagen für wahr hält. Der Glaube an solche Vorstellungen macht einen jedoch noch nicht zum Christen.

Dazu gehört auch: Ist man Christ, wenn man sonntags oder Weihnachten einen Gottesdienst besucht? Ist man Christ, wenn man formal zu einer Kirche oder zu einer anderen christlichen Gruppe gehört? Ist man vielleicht Christ, wenn man sich bemüht, ein hilfsbereiter und korrekter Mensch zu sein, der viele gute und möglichst selbstlose Taten vollbringt und sich möglichst nichts zuschulden kommen lässt und versucht, mit allen Menschen gut auszukommen?

Ist man Christ, wenn man nach den Prinzipien der Bibel lebt? Wahrscheinlich kommt dieser Ansatz der Wahrheit am nächsten. Und doch ist ein gefährlicher Haken dran. Man kann die ethisch-moralischen Grundsätze der Bibel sehr ernst nehmen und doch am Christsein vorbeileben.

Christsein ist anders

Die Frage bleibt: Wann ist ein Christ nun ein Christ? Nicht durch seine moralischen Standards, nicht durch seine Kirchenmitgliedschaft, nicht dadurch, dass er «irgendwie» an Gott glaubt oder was weiss ich für wahr hält. Die Bibel ist da eindeutig: Ein Christ ist jemand, der eine persönliche Beziehung zu Jesus und so zu Gott hat.

Das ist das Geheimnis eines Christen? Christsein ist personhafte Bindung an Jesus. Gott will nicht irgendeinen Glauben – zum Beispiel an das Gute im Menschen oder an ein höheres Wesen –, sondern er will den Glauben an seinen Sohn. Ein Christ glaubt also an Christus. Ein Christ glaubt nicht nur daran, dass die Kreuzigung Jesu eine historische Tatsache ist, sondern er glaubt, dass Jesus für ihn persönlich und für seine Schuld gestorben ist. Das ist der Schlüssel zum Christsein.

Eine einzigartige Offerte

Das vereint sein mit Jesus ist einzigartig unter den Weltreligionen. Keine andere Religion bietet ihren Anhängern eine persönliche Vereinigung mit ihrem Gründer. Jesus ist mehr als ein Lehrer der Antike. Er ist eine Person, mit der man eine enge und liebevolle Beziehung eingehen kann. Jesus war zwar ein Religionslehrer, doch im Mittelpunkt des christlichen Glaubens steht nicht die Annahme gewisser Dogmen, sondern ein persönliches Vertrauen und die Hingabe an eine Person.

Und wie bekomme ich so etwas?

Christ sein ist nicht eine Sache des persönlichen Ermessens, sondern das hat der zu definieren, von dem der Name «Christ» abgeleitet ist, und das ist Christus.

In der Bibel, Johannes, Kapitel 1, Vers 12 bis 13 steht: «Die ihn aber aufnahmen und an ihn glaubten, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden.» Das wurden sie nicht, weil sie zu einem auserwählten Volk gehörten, auch nicht durch menschliche Zeugung und Geburt. Dieses neue Leben gab ihnen allein Gott.

Das Gleiche, in einer ganz modernen Übersetzung: «Die Menschen, die sich auf ihn eingelassen haben, bekamen dadurch einen Vertrag, der ihnen die Aufnahme in Gottes Familie garantierte. Den bekamen sie einfach so, ohne dass sie Mitglied irgendeiner besonders heiligen Familie waren oder weil sie ein superheiliges Leben geführt hatten, dieses Angebot kam einfach so von Gott.»

Eine persönliche Beziehung zu Gott bekommt man, indem man Jesus persönlich in sein Leben einlädt. Da muss man auch keine konkrete Formulierungen vorschlagen, wie man das macht. Das ist sehr individuell. Man redet mit Jesus, sagt ihm was man beabsichtigt, gibt zu, was das Gewissen einem sagt und lädt ihn in sein Leben ein. Da muss man sich nicht sorgen, was man reden soll. Das passiert dann schon.

Christsein ist nicht etwas, wovor man Angst haben muss. Manche haben Bedenken, dass sie sich selbst verlieren oder dass ihre Persönlichkeit sich verändert. Völlig unnötig. Wer sich an Gott verliert, findet sich selbst, verliert nicht, sondern gewinnt an Persönlichkeit.

Datum: 04.03.2008
Autor: Bruno Graber
Quelle: Jesus.ch

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