Warum unsere Gedanken eine göttliche Wurmkur brauchen
Als Schäfer gibt es nichts Schöneres, als wenn Lämmchen zur Welt kommen und diese nach ein paar Wochen auf die Weide hinausgehen, wenn der Frühling kommt und die Gräser wachsen. Es ist unvergleichlich zu sehen, wie sie auf der Wiese herumhüpfen und bei der Mutter trinken.
Die Schafe weiden zusammen und sind immer als Gruppe beieinander. Eines Tages, als ich mich auch gerade gefreut hatte, hinauszugehen, sah ich ein Lämmchen am Boden liegen und merkte, dass es tot ist. Ich wusste nicht, was los war und fragte den Tierarzt, der meinte, dass es Würmer sein könnten. Am nächsten Tag lag schon das nächste tote Tier auf der Weide.
Würmer sind immer da
Mir wurde klar, dass ich ein grosses Problem mit meinen Schafen habe. Wir fanden heraus, dass es tatsächlich Würmer sind. Schafe haben alle Würmer, das nennt man «Wurmdruck». Als Bio-Bauer, der nachhaltig Permakultur macht, geht es mir darum, dass ich möglichst wenig die Schafe chemisch entwurme. Denn die Gefahr besteht, dass die Würmer sonst resistent werden und man sie dann gar nicht mehr kontrollieren kann. Man muss also lernen, mit diesen bösen Würmern zu leben.
Ich konnte ein Programm besuchen, in welchem die Schafe gezielt entwurmt wurden: Der Tierarzt sagte, dass man regelmässig Kotproben entnehmen kann, um zu prüfen, wie viele Würmer ein Schaf hat.
Enorm belastend
Seither sind meine Tiere viel gesünder und es ist kaum mehr ein Schaf daran gestorben. Ich weiss und habe Vertrauen, dass die Würmer für sie keine Belastung mehr darstellen. Bei den Augen der Schafe kann man an den Augenliedern erkennen, ob sie wenig Blut haben, dann muss mittels einer Kotprobe eine Entwurmung definiert werden, weil die Würmer das Blut absaugen.
Am Anfang war es sehr belastend, all die toten Tiere auf der Weide zu sehen. Mir wurde etwas bewusst: Oftmals schützt man die Schafe mit dem Elektronetz vor den Luchsen, Füchsen und Wölfen und vergisst, dass die eigentliche Gefahr für die Schafe nicht das Grosse, Offensichtliche ist, sondern das Verborgene, die elenden Würmer, die ihnen das Blut aussaugen und sie fallen elendiglich um, weil sie bis zum Schluss mit der Herde mitlaufen und erst, wenn sie nicht mehr können, legen sie sich hin und sterben.
Freiheit erleben
So ist es auch in unserem Leben als Christen. Wir Christen konzentrieren uns auf die grossen, offensichtlichen Sachen und sind mit den grossen Sünden stark beschäftigt. Dabei vergessen wir, dass es im Kleinen beginnt. Die kleinen Würmer, die uns aussaugen, das geistliche Leben zerstören. Etwa negative Gedanken, die uns beschäftigen.
Die Bibel spricht von negativen Gedankenfestungen, Gedankenstrukturen. Als Christen sind wir immer wieder berufen, eine Wurmkur zu machen, damit sich solche Gedanken nicht einnisten. Es geht darum, zu Gott zu gehen und Zeit im Gebet zu verbringen und zu fragen: «Herr, wo habe ich in mir Bitterkeit, Wut, Frustration?» Und diese dann Jesus ans Kreuz geben. Dann sind die Würmer weg und das Kleine kann in uns nicht Raum nehmen.
Auf Gedanken achten
Die Gefahr ist, dass wenn man diese «Würmer» nicht regelmässig behandelt, wird man verbittert. Deshalb erstaunt es mich nicht, dass manche Menschen nach einigen Jahren im Glauben verbittert, resigniert und spirituell tot sind.
Deshalb müssen wir immer wieder zu Jesus gehen, um diese Würmer wegzunehmen und Gott hinzulegen, sie untersuchen zu lassen und zu sagen: «Herr, untersuche mein Herz und führe mich auf den richtigen Weg.»
Wenn wir so leben, können wir unsere Gedanken ändern, wie es die Bibel sagt. Dann wird unser Leben auf ein neues Fundament gestellt. Meine Schafe haben mich gelehrt, dass die grössere Gefahr oftmals im Verborgenen liegt, nicht im Offensichtlichen. So ist es auch für uns Christen. Wir müssen auf unsere Gedanken achtgeben, denn sie prägen unser Tun.
Das Hindernis überwinden
Die Bibel sagt in Sprüche Kapitel 4, Vers 23: «Was ich dir jetzt rate, ist wichtiger als alles andere: Achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben!»
Aus kleinen Gedanken können geistliche Hindernisse wachsen. Aus den kleinen negativen Gedanken werden mehr Würmer und am Schluss sind wir spirituell tot. Doch Jesus ist gekommen, um Freiheit zu bringen. Deshalb müssen wir immer wieder zum Vater gehen und ihmunsere Gedanken hinlegen.
Seit ich meine Schafe mit dieser Entwurmungskur zusammen mit der Kontrollstelle behandle, bin ich glücklich, weil ich weiss, dass meine Schafe gesund sind und der «Parasitendruck» unter Kontrolle ist. Und so ist es auch in Gottes Reich.
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Datum: 24.06.2021
Autor: Daniel Gerber / Stephan Maag
Quelle: Livenet