Gott zeigt sein Gesicht

Warum ist Weihnachten wichtig?

Wie sähe die Welt ohne Weihnachten aus? Warum musste Jesus überhaupt als Mensch geboren werden, und wie unterscheiden sich damit Christen von Anhängern anderer Religionen?
Das aus christlicher Sicht Entscheidende: Jesus ragt aus allen Menschen heraus.

Der Koran lehrt: Gott hat keinen Sohn und kann deshalb nicht der Vater Jesu sein. Von den Christen heisst es: «Sie sprechen: ‘Der Barmherzige (Gott) hat sich ein Kind zugelegt‘. Da habt ihr (Christen) etwas Ungeheuerliches begangen… Es ziemt sich für den Barmherzigen nicht, sich ein Kind zuzulegen» (Koran, Sure 19, 88 bis 92).
 
So gesehen kann man sich durchaus fragen: Was macht es eigentlich für einen Unterschied, ob Gott uns durch menschliche Boten oder durch seinen Sohn begegnet? Was fehlt denn demjenigen, der bestreitet, dass Jesus Gottes Sohn ist?

Gott zeigt sein Gesicht

Wie erklärt sich diese einzigartige Bedeutung Jesu? Sie ist die Folge der unvergleichlichen Nähe des Sohnes zu seinem Vater: «Kein Mensch hat jemals Gott gesehen. Nur der einzige Sohn, der im Schoss des Vaters ist, der in einzigartiger Weise mit dem Vater verbunden ist, der hat ihn uns offenbart» (Die Bibel, Johannes, Kapitel 1, Vers 18).
 
Dass niemand jemals Gott gesehen hat – nicht einmal Moses –, sagt schon das Alte Testament. Im Vergleich zu Moses hat Jesus das Wesen Gottes viel umfassender offenbart – weil er als Sohn dem Vater unvergleichlich näher steht. Die Worte und Taten Jesu stellen eine Offenbarung des Vaters dar, wie Gott sich als Mensch verhalten würde. So wird die alttestamentliche Gottesoffenbarung weit übertroffen. Zu Weihnachten zeigt Gott sein Gesicht – in seinem Sohn.
 
Im Alten Testament verhält sich Gott wie ein geheimnisvoller Prominenter, der nie in der Öffentlichkeit auftritt, sondern lediglich einigen ausgewählten Journalisten schriftliche oder telefonische Interviews gibt. Zu Weihnachten zeigt sich Gott jedoch zum ersten Mal in der Öffentlichkeit. Er wird als Mensch geboren.

Zentrum des Christentums

Es gibt manches, was das Christentum mit dem Judentum und dem Islam verbindet. Aber die Geburt von Jesus an Weihnachten unterscheidet Christen radikal von den Anhängern aller anderen Religionen und Weltanschauungen. Zu Weihnachten betritt Gott in seinem Sohn selbst die Bühne der Weltgeschichte. Darin besteht der Kern des Christentums. Allen anderen Religionen und Weltanschauungen fehlt das aus christlicher Sicht Entscheidende: Die Bedeutung von Jesus, die an Weihnachten ihren Anfang nahm.

Armin D. Baum ist Professor für Neues Testament an der Freien Theologischen Hochschule Giessen sowie Gastprofessor an der Evangelischen Theologischen Fakultät Löwen (Belgien).
 
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Das Weihnachts-Dossier von A bis Z

Datum: 23.12.2011
Autor: Armin D. Baum
Quelle: idea.de

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