Jahu feiert Jubiläum

Seit 40 Jahren begeistert unterwegs

Fröhlich, kreativ, gehaltvoll und locker präsentierte sich die landeskirchliche Gemeinschaft Jahu in Biel vom 14. bis 16. August: Sie feierte ihr 40-Jahr-Jubiläum auch mit einem grossen Quartierfest.
40-Jahr-Jubiläumsfeier der landeskirchlichen Gemeinschaft Jahu
Walter Dürr spricht über die Sieben Werte von Jahu

Ein Empfang und eine Krea-Night mit Musik, Tanz und Poetry Slam, eine Quartierchilbi und ein Festgottesdienst: Das Jahu feiert vieldimensional, lädt Gäste aus Politik und Kirchen wie auch Nachbarn ein und lässt sie teilhaben an seiner bemerkenswerten Geschichte. Am Empfang blickt der Leiter Walter Dürr zurück auf die 40 Jahre, die mit der Hinwendung von 12 Konfirmanden zu Christus begonnen haben. Sie mieteten für ihre Aktivitäten das Ja(berg)-Hu(us). Aus der Jugendgruppe wuchs später, inspiriert von JMEM, eine Gemeinschaft, die sich im Gegenwind behauptete, erwachsen wurde, landeskirchlich blieb und ihre Tätigkeit vielfach verzweigte. In Biel und in Steffisburg gehören ihr 330 Erwachsene und 70 Kinder an.

Sieben Werte

«Gott zu lieben, mit allem was wir sind, erweist sich als Kern einer befreienden Spiritualität.» Diese ist laut Walter Dürr die Mitte; der erste von sieben Werten des Jahu. Die Bewegung zielt zweitens auf gelingende, auf Versöhnung gründende Beziehungen. «Wer sich von Gott bedingungslos bejaht weiss, kann sich selber und seine Mitmenschen annehmen.» Sie steht drittens für gelebte Ökumene, ein «gemeinsames Glaubenszeugnis aller Christen, das in Jesus Christus seine Mitte hat und gleichzeitig die Vielfalt des gelebten Glaubens unterstreicht». In Biel wirkt man auf ein Fest aller Christen der Stadt hin; in Europa trägt man ein Netzwerk von Gemeinschaften mit.
Viertens pflegt das Jahu dialogische Bildung, welche Glaube und Denken ernsthaft aufeinander bezieht und zum Gespräch über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg befähigt. Fünftens soll Kreativität weiter blühen, im Alltag wie in den Künsten, weil Menschen im Bild des Schöpfers geschaffen sind. «Wir träumen von einer Welt, in der das Gute, das Schöne und das Wahre vielfältigen Ausdruck finden können.» Und schliesslich wirkt das Jahu darauf hin, dass in Beziehungen sinnvoll gearbeitet werden kann und für die Gemeinschaft und das Ganze der Schöpfung Verantwortung übernommen wird.

In der Gesellschaft Gott dienen

Mit dem Dank zweier Migrantenkinder, Schüler der vom Jahu gegründeten Privatschule, beginnt das Video, in dem auch der Bieler Gemeinderat Beat Feurer gratuliert. Er sei begeistert von der Innovationskraft des Jahu. Die Gemeinschaft solle ein kritischer Spiegel des Stadtlebens werden. Mit einem neuen Song thematisierte die Jahu-Band «The Wilberforce» Sklaverei und Verschleppung. Marc Jost, Andreas Zeller und Richard Stern, die Präsidenten von Grossrat, Synodalrat und Kirchensynode des Kantons, hielten Grussworte. «Unsere ganze Gesellschaft ist angewiesen auf gelingende Beziehungen», betonte Jost. Er dankte der Bewegung, dass sie vom Glauben geleitetes gesellschaftliches Engagement aller Art als Gottesdienst betrachte. Diese Offenheit und Dienstbereitschaft sei vorbildlich.

Inspiration für Kirche und Volk

Andreas Zeller würdigte die Erklärung vom November 2013, welche die pluralistische Berner Landeskirche und ihre Gemeinschaften zu einem respektvollen Miteinander verpflichtet. «Gemeinschaften und Bewegungen waren schon immer Inspiration für die Kirche und das Land», sagte Richard Stern, auf Klöster, Missionen und Diakonissenhäuser verweisend. Das Jahu lebe «Beziehung, die der Anonymität trotzt. Man sucht sich füreinander einzusetzen und miteinander einen Weg zu gehen und sich Gott, einander und der Welt zu verschenken.» In diesem Sinn, so Stern, sind Gemeinschaften «inspirierend, herausfordernd, manchmal beängstigend, aber auch befreiend.» Am Samstag genossen Gross und Klein die Quartierchilbi. Vom nahen Durchgangszentrum liess das Jahu Asylbewerber in zwei Postautos herkommen und offeriert ihnen Speis und Trank. Die Gemeinschaft hat ihre 40 Jahre in einer gehaltvollen Broschüre dokumentiert.

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Datum: 22.08.2015
Autor: Peter Schmid
Quelle: ideaSpektrum Schweiz

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