„Beim Beten kann ich nur sagen: Just do it!“

Thomas Prelicz
Arth am Zugersee
Evangelische Freikirche Arth

Thomas Prelicz ist Pastor der Evangelische Freikirche (Chrischona-Gemeinde) in Arth. Was ihn in seiner Arbeit, gesellschaftlich und in seiner Beziehung mit Gott bewegt, erfahren Sie im Livenet- & Jesus.ch-Interview.

Was begeistert Sie an Ihrer Gemeinde?
Unser Zentrum, Jesus Christus. Die Spontaneität; die grosse Vielfalt im musikalischen Bereich; Freiheit; Offenheit; das gemeinsame Unterwegssein; das Nicht-im-Griff-Haben, die Menschen die da ein- und ausgehen.

Was ist die grösste Herausforderung in Ihrem Alltag als Pastor?
Ich bin seit 23 Jahren glücklich verheiratet. Seit einigen Jahren bin ich zu 60 Prozent angestellt, dann arbeite ich auch noch als Hausmann. Unsere vier Kinder sind im Teenageralter. Sonst noch Fragen?

Was bereitet Ihnen in Ihrem Beruf besondere Freude?
Die Tatsache, an einer Baustelle mitarbeiten zu dürfen, die auf die Ewigkeit ausgerichtet ist. Die Vielfalt. Dass es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Mein „grosser, guter Chef“.

Erklären Sie in drei Sätzen, weshalb jemand Ihre Gemeinde besuchen sollte.
Wer „sollte“ das und weshalb? Trotzdem:
1. Wer offen für Überraschungen ist, der könnte bei uns solche erleben.
2. Weil wir den Jemand freundlich empfangen heissen würden.
3. Weil ich vor allem in unserer Gemeinde predige, ist es die einfachste Möglichkeit, mich „in Action“ erleben zu können. Ob das erstrebenswert ist? Darüber möchte ich mich nicht äussern!

Was begeistert Sie an Jesus?
Seine hingebende Liebe, die am Kreuz ihren Höhepunkt findet. Dass ER dort alles für mich erledigt hat! Dass ER mich kennt und trotzdem liebt! Dass Jesus auch heute in mir lebt!

Welche Bibelstelle ist Ihnen wichtig? Weshalb?
Aus der Fülle wähle ich 2. Kor 12,9: „Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne.“

Es ist befreiend, nicht auf die eigenen Kräfte angewiesen zu sein. Diese Tatsache hilft, sich selber nicht zu wichtig zu nehmen. Sie bewahrt vor „Hollywoodschen Frömmigkeit“.

Was haben Sie kürzlich mit Gott erlebt?
Heute Morgen habe ich mich wieder einmal bewusst für länger zurückgezogen. Auf einem Spaziergang wurde ich durch verschiedene Bilder im Glauben gestärkt. (Z.B. Schafe – sie erinnern an den guten Hirten; oder ein Bach (ER gibt das lebendige Wasser usw.) Gott in den kleinen Dingen des Lebens entdecken – das ist für mich eine der grössten Entdeckungen der letzten Jahre. Das lässt mich auch für grössere Wunder offen sein!

Was beschäftigt Sie im Moment gesellschaftlich?
Die Entchristianisierung des Christentums ist ein Aspekt. Da hat Frömmigkeit durchaus Platz, aber Jesus Christus muss wie ein Hund vor der Metzgerei draussen bleiben.

Ein anderer Aspekt ist der: Unser Leben ist so intensiv geworden, dass wir oft dem Hamster in seinem Rad gleichen. Wir sind rastlos unentwegt unterwegs und überinformiert. „Weniger wäre mehr“ – da wäre Entschleunigung angebracht. Doch realistisch scheint eine solche nicht zu sein. Immer schneller, höher und weiter – das gilt nicht nur im Sport! Aber ob es uns glücklicher macht? Das wage ich zu bezweifeln.

Weitere gesellschaftliche Entwicklungen die ich beobachte: Die zunehmende Individualisierung! Der Aspekt der Gemeinschaft sollte da ganz neu entdeckt werden. Wir sind als Gegenüber erschaffen worden und gehen ohne Gegenüber zugrunde.

Was gefällt Ihnen an Ihrer Region?
Die Menschen; die wunderschöne Natur, wie z.B. der Zugersee und der (die Einheimischen sagen „die“) Rigi. Der Steuerfuss der nicht so hoch wie der oder die Rigi ist. Die zentrale Lage, von der aus wir gute Verbindungen in die grossen Städte der Schweiz haben.

Was macht für Sie authentisches Christsein aus?
Wenn das was wir sagen mit dem übereinstimmt, was wir tun! Wenn wir offen zu unserem Herrn, aber auch zu unseren Stärken und Schwächen stehen können. Wenn der Glaube unseren Kopf, unsere Hände und unser Herz regiert.

Ein Tipp, wie man Gebet und Bibellesen interessant gestalten kann ...
Ich bin kein Freund von Schemata, im Stil von „so geht es!“

Da gibt es viele Möglichkeiten! Ich ziehe Abwechslung vor. Z.B. packte mich vor einigen Jahren das Bibellesen ganz neu, als ich mir ein Neues Testament auf Zürichdeutsch schenken liess. Das traf mich mitten im Herzen. Vielleicht werde ich einmal noch eine Übersetzung ins Schwyzerdeutsch wagen. Allerdings bin ich da nicht so sattelfest…

Beim Beten kann ich nur sagen: Just do it! – da bin ich auch fest am Üben!

Was gefällt Ihnen an Livenet.ch & Jesus.ch?
Ich freue mich über dieses Angebot. Es ist informativ und in einer verständlichen Sprache. Dass auch Artikel von mir darin zu finden sind, freut mich. Die Seiten werden von Christen aus verschiedenen Kirchen und Freikirchen getragen. Das bewahrt vor Einseitigkeit.

Hilfreich sind die Seiten auch für anonyme Sucher, die gerne etwas über den Glauben erfahren möchten, dies aber in der Gewissheit des Unbeobachtetseins praktizieren können.

Das schöne rote T-Shirt mit dem Kreuz und der Jesus.ch-Werbung. Das T-Shirt sorgt für Gesprächsstoff.

Steckbrief Thomas Prelicz

Zivilstand, Familie: Seit 1985 verheiratet mit Sonja. Vier Kinder, Jonathan (18), Anja (16), Lisa (13) und Simea (11)
Beruf: Pastor
Name der Gemeinde: Evangelische Freikirche (Chrischona-Gemeinde)
Gemeindeslogan: „Das Evangelium von Jesus Christus leben“
Gehört zum Verband: Chrischona
Gründung: 1984, Anschluss an Chrischona 1987
Anzahl der Besucher, Mitglieder: Mit Ihnen einer mehr!
Besondere Aktivitäten: Abwechslungsreiche Gottesdienste, grosse Investitionen in Kinder und Jugendliche. Einrichten eines Heilungsraums.
Gemeindeadresse: Zugerstrasse 34, 6415 Arth, 041 855 33 55

Datum: 30.08.2008

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