Er kam zum Glauben – und ging ins Gefängnis
Zehn Jahre lebte Merice Brown ein mehr oder weniger zufriedenes Leben – mit einer grossen Schuld im Nacken. Im März 2005 war der Brite mit seinem Fahrrad an einem Friseursalon in London vorbeigefahren und war mit einem 19-jährigen Kunden in Streit geraten. Er verliess den Salon, kehrte aber wenige Minuten später mit einer Pistole in den Salon zurück und schoss dem jungen Mann viermal in den Kopf. Dann floh er mit der Tatwaffe aus dem Laden.
Der angeschossene 19-Jährige wurde schnell in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht und überlebte den Angriff wie durch ein Wunder. Die Polizei suchte den Täter, konnte ihn aber nicht identifizieren und so blieb der Fall ungelöst. Merice Brown dagegen vergrub die Tatwaffe und lebte ganz normal weiter – so dachte er zumindest.
Ein neuer Start – hinter Gittern
Doch zehn Jahre später geschah etwas, das er wohl selbst nie erwartet hätte: Brown lernte Jesus Christus kennen. Er übergab sein Leben dem Gott der Liebe, der Menschen verändert, Schuld aufdeckt und vergibt. Merice Brown wurde plötzlich wieder mit seiner Tat konfrontiert. Er verstand mit einem Mal, das Schuld nicht einfach vergessen und vergraben werden kann. Er wusste, er musste den versuchten Mord richtig stellen. Und so ging er am 2. März dieses Jahres zur Polizei in Leicester und stellte sich. Er wolle sein Gewissen bereinigen. Merice Brown führte die Polizisten auch zu dem Versteck, an dem er die Waffe am Tag des Geschehens vergraben hatte.
Vor wenigen Wochen ging nun der Prozess gegen Brown zu Ende. Er wurde wegen versuchtem Mordes und illegalem Besitz von Feuerwaffen zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das mag viel scheinen für einen Menschen, der sich freiwillig gestellt hat. Doch für Merice Brown war es die richtige Entscheidung – und der richtige Start in sein neues Leben in innerer Freiheit. Und wer weiss, was Gott aus dieser Zeit im Gefängnis machen wird...
Zum Thema:
Greis gesteht Mord: Vor 70 Jahren hat er eine junge Frau getötet
Den kennenlernen, der Vergebung schenkt und die Last der Schuld wegnimmt
Gottes Rhythmus im Knast entdeckt: «Freiheit» entstand hinter Gittern
In der Todeszelle: Vom «Monster» zur «Gefängnis-Mama» und Theologiestudentin
Datum: 13.08.2015
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Christian Post