Sängerin Helen Shapiro

Mein Weg zu Jesus

In den sechziger Jahren war sie ein britischer Plattenstar und landete einen Hit nach dem anderen. Doch trotz Erfolg fühlt sie sich Jahre später leer und unerfüllt. Als Helen Shapiro von Jesus hört, lässt sie das nicht mehr los.
Helen Shapiro

Ich wuchs in einer behüteten, musikalischen, jüdischen Familie auf, im East End Londons. Meine Familie war zwar nicht besonders religiös, aber dennoch tief in ihrer jüdischen Identität verwurzelt. Ich erinnere mich noch gut an die Passah-Feste und alle anderen jüdischen Traditionen, zum Beispiel, dass man jeden Freitagabend Kerzen anzündet um den Sabbat einzuläuten. Von klein auf glaubte ich auch an Gott. Seine Existenz war mir selbstverständlich.

Teenager und plötzlich ein Star

Mit vierzehn Jahren landete ich meinen ersten grossen Hit und stieg damit ins Showbusiness ein. Ich durfte die Welt bereisen, auf grossen Veranstaltungen singen und hatte mehrere Charterfolge, unter anderem «Walking Back to Happiness». Es war einfach nur unglaublich, plötzlich so berühmt zu sein. Ich traf Prominente und die Königsfamilie, da verschwendete ich keinen Gedanken an den Glauben.

Erst später, Ende der sechziger Jahre interessierte ich mich für Spiritualität. Zu der Zeit suchte ja jeder irgendwie nach dem Sinn des Lebens. Und so fing auch ich an, Bücher zu lesen über Spiritismus und andere Religionen. Und dabei entwickelte ich meinen ganz eigenen Glauben, er hatte von allem ein bisschen etwas und eine ganze Zeit lang war ich recht zufrieden damit.

Plötzliche Leere

Das änderte sich aber schlagartig. Einige Monate nach meinem vierzigsten Geburtstag, wachte ich eines Morgens auf und stellte zu meiner eigenen Überraschung fest, dass ich selbst nicht mehr überzeugt war von meinen religiösen Ideen. Es war, als wäre jeglicher Glaube über Nacht verschwunden. Ich wusste noch nicht einmal mehr, ob es Gott überhaupt gibt. Das war total deprimierend. Zum ersten Mal in meinem Leben glaubte ich an nichts. Meine Musikkarriere lief gut, ich war glücklich liiert, ich war erfolgreich. Doch in mir herrschte eine grosse Leere.

Bob Cranham, der Mann mit dem grossen Glauben

In dieser Zeit arbeitete ich mit Bob Cranham zusammen. Er war Christ und sprach immer wieder davon, was «der Herr» alles in seinem Leben getan hatte. Das klang alles ganz wunderbar, aber ich war ja Jüdin, also ging mich das nichts an.

Irgendwann erzählte mir Bob, dass er darüber nachdachte, aus dem Musikbusiness auszusteigen. Als ich nach dem Grund fragte, sagte er: «Ich glaube, Gott möchte, dass ich Prediger werde.» Ich dachte nur: Der Ärmste, er glaubt, Gott spricht zu ihm... Und konnte es nicht fassen, dass dieser hochbegabte, erfolgreiche Produzent, Musiker und Komponist auch nur daran dachte, alles aufzugeben. Aber er schien so ruhig und so bestimmt, diesen drastischen Schritt zu gehen, dass man ihm seinen Grund abnehmen musste. Sein starker Glauben beeindruckte mich. Ja, ich beneidete ihn sogar darum. Ich hatte Meinungen, aber Bob hatte echte Überzeugungen.

Was ist dran an Jesus?

Immer öfter dachte ich über diesen Jesus nach. Ich bekam ihn einfach nicht aus dem Kopf. Und als ich eines nachts wach lag, flüsterte ich «Jesus...? Bist du wirklich da? Bist du wirklich der Messias? Wenn du es bist, lass es mich wissen. Bitte zeig es mir.»

Es passierte nichts weiter in dieser Nacht. Aber in den kommenden Wochen schien es, als würde ich nur Leuten begegnen, die irgendeine Verbindung zu Jesus hatten.

Eines Tages drückte mir Bob Cranham ein Buch in die Hand mit dem Titel «Betrogen». Es war eine Autobiographie eines angesehenen, jüdischen Geschäftsmannes, der zum Glauben an Jesus kommt. Und etwas faszinierte mich besonders an diesem Buch: Es listete Prophetien aus dem jüdischen Tenach auf. Zahlreiche und sehr exakte Prophezeiungen über den kommenden Messias. Davon hatte ich noch nie etwas gehört.

So schreibt zum Beispiel der Prophet Jesaja im Kapitel 9, Vers 6: «Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. (…) Man nennt ihn: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst.» Gute Güte! Sollte das heissen, dass der Messias gleichzeitig Gott sein soll? In Jesaja, Kapitel 7, Vers 14 steht, dass der Messias von einer Jungfrau geboren wird. Das war für mich bislang total unjüdisch gewesen, und nun stand es hier in Jesaja!

Als ich dann Psalm 22 las, haute es mich komplett um. Der Psalm beginnt mit den Worten «Eli, Eli, lama azavtani», was bedeutet: «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?» – genau die Worte, die Jesus am Kreuz geschrien hatte. Auch der Rest des Psalms sprach ganz detailliert von Jesu Tod am Kreuz. Dabei war der Psalm 1'000 Jahre vor der Kreuzigung von Jesus geschrieben worden!

Ich war geschockt. Wie konnte es sein, dass mir niemand zuvor diese Schriftstellen gezeigt hatte?

Jesus, die Wahrheit?

Ich musste herausfinden, ob diese Sachen wirklich in der Bibel stehen. Also kaufte ich mir eine und las alle Stellen noch einmal nach. Und tatsächlich, da waren sie schwarz auf weiss. Und wie mir schien, wiesen alle diese Stellen eindeutig auf Jesus hin. Konnte das wirklich wahr sein? Ich musste der Sache auf den Grund gehen und tat etwas Unerhörtes: Zum ersten Mal in meinem Leben schlug ich das Neue Testament auf!

Ich wusste nicht, was mich erwartet. Und ich war überaus überrascht, als ich dort, im Buch der Christen, etwas typisch jüdisches las: Die Stammestafel von Jesus. Ich traf dort nicht nur bekannte Namen an, sondern fand heraus, dass Jesus, – wie auch der Messias – aus dem Stamm Juda und aus dem Hause Davids kommt.

Und völlig erstaunt stellte ich fest, dass die Autoren der Bücher im Neuen Testament auch Juden waren! Fast alle Protagonisten waren Juden! Das ganze Neue Testament war total jüdisch! Das gab mir Mut, weiterzulesen und ich erkannte, dass es nichts anderes war, als die Fortsetzung des Alten Testaments. Und dann gab es Jesus. Ich fühlte mich angezogen von diesem Mann. Seine Worte, seine Leidenschaft, seine Wunder, die Erfüllung der Prophetien durch ihn, seine Gefangennahme und sein Urteil, seine Kreuzigung und seine Auferstehung. Ich las und las und bemerkte, dass ich total überzeugt war, hier die Wahrheit zu lesen. 

Plötzlich wusste ich, dass Jesus, die Erfüllung aller Prophetien war. Jesus war und ist der Messias! Es war eine wunderbare Erkenntnis!

Wenig später erklärten mir Bob und seine Frau anhand des Buches «Hebräer», dass Jesus für unsere Schuld gestorben war, damit der Weg zu Gott frei ist. Niemand kann sich selbst erlösen, weder durch gute Taten noch durch religiöse Rituale. Jesus ist der einzige Weg zu Gott. Am selben Tag, dem 26. August 1987 bekannte ich Gott meine Schuld und bat Jesus, in mein Leben zu kommen. Es gab kein Feuerwerk und keine Fanfaren. Aber ich wusste, dass Jesus mein Gebet beantwortet hatte. Und bis heute erfüllt mich sein tiefer Frieden.

Datum: 24.03.2013
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: mannamusic.co.uk

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