Petrus Teil 2

Charaktereigenschaften, die eine wirkliche Führungskraft auszeichnen

Neben dem richtigen Rohmaterial und den richtigen Lebenser­fahrungen ist der richtige Charakter das dritte Element in der Ausbildung zu einer Führungskraft. Natürlich ist der Charak­ter für die Leiterschaft von absolut entscheidender Bedeutung. Amerikas gegenwärtiger Moralverfall ist in direkter Weise mit der Tatsache verbunden, dass wir zu viele Führungskräfte gewählt, ernannt und eingestellt haben, denen es an Charakter mangelt. In den letzten Jahren haben einige behauptet, Charakter wäre in Führungspositionen nicht wirklich von Bedeutung. Was ein Mann in seinem Privatleben tut, sollte angeblich nicht aus­schlaggebend sein, ob er sich für eine öffentliche Führungsrolle eignet. Diese Ansicht steht im Gegensatz zur biblischen Lehre. In der Leiterschaft ist Charakter sehr wohl von Bedeutung.

Charakter ist sogar etwas, das Leiterschaft ermöglicht. Man kann Menschen, denen es an Charakter mangelt, einfach nicht achten oder ihnen vertrauen. Und einem Mann, dem man keinen Respekt entgegenbringt, wird man nicht folgen. Zeit und Wahrheit gehen miteinander Hand in Hand. Letzten Endes enttäuschen charakter­lose Leiter ihre Gefolgsleute und verlieren ihr Vertrauen. Der ein­zige Grund für die Popularität solcher Leute ist, dass sie anderen charakterlosen Menschen ein besseres Gefühl vermitteln. Doch wirkliche Führungspersönlichkeiten sind sie nicht.

Dauerhafte Leiterschaft basiert auf Charakterqualitäten. Charakter führt zu Achtung, Achtung zu Vertrauen, und Ver­trauen motiviert zur Gefolgschaft.

Selbst im rein menschlichen Bereich erkennen die meisten Menschen an, dass wahre Leiterschaft mit Charaktereigen­schaften wie Integrität, Vertrauenswürdigkeit, Ehrbarkeit, Un­eigennützigkeit, Bescheidenheit, Selbstdisziplin, Selbstbeherr­schung und Mut verbunden ist. Solche Tugenden spiegeln das Bild Gottes im Menschen wider. Auch wenn das Bild Gottes in der gefallenen Menschheit äußerst verzerrt ist, so ist es doch nicht gänzlich ausgelöscht. Deshalb erkennen selbst Ungläu­bige an, dass diese Eigenschaften wünschenswerte Tugenden und wichtige Voraussetzungen für Führungspositionen sind.

Christus selbst ist der Inbegriff einer wahren Führungsper­sönlichkeit. In ihm sind alle Charaktereigenschaften einer Füh­rungskraft vollendet. Er ist die Verkörperung aller wahrsten, reinsten, höchsten und edelsten Führungsqualitäten.

Das höchste Ziel geistlicher Leiterschaft ist, Menschen zur Christus-Ähnlichkeit zu führen. Aus diesem Grund muss auch der Leiter einen christus-ähnlichen Charakter aufweisen. Des­halb ist der Maßstab für Gemeindeleiter auch so hoch ange­setzt. Der Apostel Paulus fasste die Haltung eines wahren Leiters so zusammen: »Seid meine Nachahmer, wie auch ich Christi Nachahmer bin!« (1Kor 11,1).

Dieses Wort hätte von Petrus stammen können. Sein Charak­ter wurde nach dem Vorbild Christi geformt. Er besaß das Roh­material eines Führers – das war wichtig. Seine Lebenserfah­rungen trugen dazu bei, seine natürlichen Führungsqualitäten zu schleifen und zu formen – auch das war unerlässlich. Doch der Hauptschlüssel zu allem ist der Charakter – die unverzicht­bare Grundlage, mit der wahre Leiterschaft immer steht oder fällt. Die Charaktereigenschaften, die Petrus in der vertrauten Beziehung zu Christus entwickelte, machten ihn zu einer gro­ßen Führungspersönlichkeit.

J.R. Miller schrieb: »Das Einzige, was mit den Trauergästen vom Grab zurückkehrt und sich weigert, beerdigt zu werden, ist der Charakter eines Menschen. Das, was ein Mensch ist, überlebt ihn. Es kann niemals begraben werden.«

Datum: 02.07.2007
Autor: John MacArthur
Quelle: 12 ganz normale Männer

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