Der Segen des Patriarchen (1. Mose 49,22)
Jakobs Segen für JosephNun kommen wir zu Jakobs Segen über seine zwölf Söhne. Hier hören wir, was er über Joseph sagt:Ein junger Fruchtbaum ist Joseph, ein junger Fruchtbaum an der Quelle; seine Zweige ranken über die Mauer (1. Mose 49,22-26).Joseph brachte die Frucht eines untadeligen Lebens. Er war für alle, mit denen er in Berührung kam, ein Segen, nicht nur innerhalb seiner hebräischen Familie, sondern auch am Hof des Pharao. Ja, er bereitete auch Nahrung für viele, die während der Hungersnot nach Ägypten hinabkamen. So reichten seine Zweige über die Mauer, die Juden und Heiden trennte.Genauso fliesst überströmender Segen überall, wo der Herr Jesus zu finden ist. Obwohl Er vor allem zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt war, kam Er auch, »damit die Nationen … Gott verherrlichen möchten um der Barmherzigkeit willen« (Röm. 15,9). Er hat die Trennwand zwischen den beiden abgebrochen und dadurch Frieden gemacht (Eph. 1,14-22).In Johannes 4 finden wir das Gespräch des Herrn Jesus mit der Samariterin am Brunnen von Sychar, Jesus sagt ihr, dass der Segen der Gemeinschaft mit Gott nicht auf die Juden beschränkt bleiben solle, die ihren Anbetungsort in Jerusalem haben (Joh. 4,21-24). Der Segen werde kommen – und er sei auch jetzt schon für Leute wie sie erreichbar, für Leute, die sich auf der anderen Seite der Mauer befänden. Es ist, als wolle uns Johannes auf diese Verbindung zwischen Jesus und Joseph aufmerksam machen, wenn er beschreibt, wo sich dies Gespräch ereignet hat:Er kommt nun in eine Stadt Samarias, genannt Sychar, nahe bei dem Feld, das Jakob seinem Sohn Joseph gab. Es war aber dort eine Quelle Jakobs. Jesus nun, ermüdet von der Reise, setzte sich ohne weiteres an der Quelle nieder … (Joh. 4,5-6).Jakobs Segen über Joseph fährt fort:Es reizen ihn die Bogenschützen,und schiessen und feinden ihn an (1. Mose 49,23).Mit den Bogenschützen sind hier seine Brüder gemeint, vielleicht auch Potiphars Frau, die ihm Schmerz bereitete, ihm Misshandlungen zugefügt und ihn verleumdet hatte. Die poetische Sprache lässt solche Gedanken zu.Es ist nicht schwer, Parallelen im Leben des Heilands zu finden. Er erduldete den grossen Widerspruch der Sünder gegen sich. Immer wieder wurde Er angegriffen und von solchen gehasst, die Ihn lieben sollten.Aber sein Bogen blieb fest, und gelenkig sind die Arme seiner Händedurch die Hände des Mächtigen Jakobs,von dort, dem Hirten, dem Stein Israels (1. Mose 49,24).Von »seinem Bogen« ist hier im Zusammenhang mit den Bogenschützen aus dem vorigen Vers die Rede. Allerdings war sein Bogen keine Angriffswaffe. Es war die Kraft, mit welcher der mächtige Gott Jakobs ihn unterstützte. Wieder ist die Sprache poetisch und bildlich.Der nächste Gedanke (»von dort, dem Hirten, dem Stein Israels«) bezieht sich auf den Messias. Dieser kommt von dem mächtigen Gott Jakobs, und andererseits war Joseph durch Erfahrungen gegangen, die auch der Messias hier auf Erden machen würde.... von dem Gott deines Vaters – der helfe dir – und (von) Gott, dem Allmächtigen – der segne dich mit Segnungen des Himmels droben, mit Segnungen der Tiefe, die unten liegt, mit Segnungen der Brüste und des Mutterleibes (1. Mose 49,25).Gott trägt in diesem Abschnitt erhabene Namen: der Mächtige Jakobs, der Gott deines Vaters, der Allmächtige. Er ist es, der Joseph segnen wird mitSegnungen des Himmels – Regen;Segnungen der Tiefe, die unten liegt – Quellen, Flüsse, unterirdische Wasser;Segnungen der Brüste und des Mutterleibes – viele Nachkommen.Das lässt uns an die Ehren denken, die über den Herrn Jesus kamen aufgrund Seines grossen Erlösungswerkes: Er trägt einen Namen, der über alle Namen ist; Er ist der Erstgeborene aus den Toten; Gott machte Ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus.Die Segnungen deines Vaters überragen die Segnungen meiner Voreltern bis zur Grenze der ewigen Hügel (so die Unrev. Elb.)Sie seien auf dem Haupt Josephs und auf dem Scheitel des Abgesonderten unter seinen Brüdern.Die von Jakob angekündigten materiellen Segnungen überstiegen die den Vätern von Gott verliehenen Segnungen. Sein Erbteil würde ein grösseres Gebiet umfassen, als das irgendeines seiner Brüder. »Bis zur Grenze der ewigen Hügel« ist ein poetischer Ausdruck für »lang andauernd« und »weit reichend«. Aller Segen Josephs hatte Bezug auf das, was er auszuhalten hatte, seit er sowohl charakterlich als auch räumlich (Ägypten/Kanaan) von seinen Brüdern getrennt war.Er erbte das Erstgeburtsrecht, weil Ruben es verwirkt hatte, indem er seines Vaters Bett entweihte.Und die Söhne Rubens, des Erstgeborenen Israels – denn er war der Erstgeborene; weil er aber das Lager seines Vaters entweiht hatte, wurde sein Erstgeburtsrecht den Söhnen Josephs, des Sohnes Israels, gegeben, und er wird nicht nach der Erstgeburt im Geschlechtsregister eingetragen; denn Juda hatte die Oberhand unter seinen Brüdern, und aus ihm (kommt) der Fürst; aber das Erstgeburtsrecht wurde Joseph (zuteil) (1. Chron. 5,1-2).Dies bedeutete, Joseph werde ein doppeltes Landerbe bekommen. Weil seine Söhne Ephraim und Manasse jeder ein Erbteil in Kanaan empfingen, hat sein Stamm tatsächlich das Teil des Erstgeborenen bekommen. Das Geschlechtsregister wird nicht nach dem Geburtsrecht geführt. Eigentlich hätte Ruben diesen Platz einnehmen müssen. Wegen seiner Sünde wurde ihm aber die Primogenitur abgesprochen. Joseph erbte das Erstgeburtsrecht soweit es das Land betraf. Juda andererseits empfing das Erstgeburtsrecht was die Herrschaft anging. Durch ihn sollte der Herrscher, David, kommen. Und durch David kam schliesslich der ultimative Herrscher, der Herr Jesus.Im Hinblick auf unseren Erlöser hat Gott festgelegt, dass Er in allen Dingen den Vorrang haben solle. Sein Reich wird die ganze Erde füllen und ewigen Bestand haben.Fortsetzung: Ausklang