Bibelreport: Moses und der brennende Dornbusch

Ein beispielloser Wahlakt: Beim Schafehüten wird Moses von einem brennenden Gestrüpp zum Staatschef befördert.

BIBLE DAILY weiss: Auch Moses Bruder Aaron kommt ins Kabinett. Der Busch will, dass die beiden die Hebräer 'rausholen aus der ägyptischen Sklaverei. Schwiegervater Jitro in einer ersten Reaktion: «Moses als Ministerpräsident? Meinetwegen. Meine Tochter Zippora wollte sicher schon immer First Lady werden. Aber wo bleib ich mit meinen Herden? So einen tüchtigen Schäfer wie Moses krieg ich nie mehr!»

Auch Schaf am Wahlakt beteiligt

«Es begann damit, dass ein Schaf ausbüchste», schildert Moses seine unglaubliche Geschichte. «Dabei stiess ich auf einen Busch, der brannte. Aber er verbrannte nicht! Dann begann er mit mir zu sprechen.»

Busch tobte


Moses sagt, Gott selbst habe aus dem Busch gesprochen. «Ich fragte ihn nach seinem Namen. Er antwortete: „Ich bin, der ich bin".» Moses hatte keine Chance, das Amt abzulehnen. «Ich sagte ihm, dass ich kein guter Redner bin. Und auch dass ich kaum staatsmännische Erfahrung habe. Mein Adoptivvater war schliesslich ein ruchloser Tyrann. Als ich dann noch sagte, dass er sich den Falschen ausgesucht hat, sind seine Flammen vor Wut richtig aufgelodert.»

Von Busch gemassregelt

«Er akzeptierte meine Bedenken und Ausreden nicht», gestand Moses. «Er sagte, dass er durch mich sprechen wird. Naja. Wenn er durch einen Busch sprechen kann, wird er es wohl auch durch mich können.»

Oasenpsychologe:
«Moses ist voll zurechnungsfähig»

Oasenchef Jitro ist stolz, einen Premierminister in der Familie zu haben. Und Oasenpsychologe Citro: «Moses ist voll zurechnungsfähig.» Das ist nicht selbstverständlich. Denn Moses spricht von einem Busch, der «brennt, aber nicht verbrennt. Und dass es eigentlich Gott war.» Ein Hirtenkollege meint: «Moses hat sich das doch nur ausgedacht. Nach 40 Jahren Schafhüten ist ihm wohl langweilig geworden. Oder die Wüstensonne hat diesem Weichling vom Königshof das Hirn ausgetrocknet. Aber am lustigsten finde ich die Passage, wo ihm der Busch übers Maul gefahren ist! Der Witz ist gut! Wirklich gut!»

Handeln. Jetzt.
Moses sieht das gegenüber der BIBLE DAILY anders: «Der Busch wusste haargenau was ER wollte. Gott sprach durch den Busch. Und er duldete keine Widerrede. Es ist Zeit zu handeln. Jetzt.» 

Politprofessor:

«Dieser Busch macht keine Gefangenen!»

Exklusiv für BIBLE DAILY analysiert der asiatische Politwissenschaftler Diplo Mat die Aussagen des Buschs: «Der Busch hat ein einfaches Parteiprogramm. Er sagt: „Geh nach Ägypten und hau auf den Tisch, bis ihr gehen könnt." Dieser Busch wird keine Gefangenen machen! Ich bin sicher, dass es einen gewaltigen Showdown geben wird. Der Busch hält keine langen Reden, sondern zieht sein Ding durch. Er gibt auch keine verschachtelten Anweisungen, bei denen keiner weis, wer nun was will und warum er es vielleicht, aber nur vielleicht, will, jedoch auch dann nur unter bestimmten Voraussetzungen, die noch nicht endgültig entschieden sind ....

Sie verstehen, was ich meine. Der Busch hat ein klares Ziel. Hoffen wir für Moses, dass er sich nicht noch die Finger verbrennt.»

BIBLE DAILY Klatsch und Tratsch

Das Leben von Moses ist ein einziges Spektakel. Zuerst entging er als Baby in einem Flüchtlingsboot dem ägyptischen Genozid. Dann war er glorreicher Prinz, bis er wieder abtauchen musste, als Justizflüchtling. Vom Prinzen wurde er zum Schafhirten. Dann ernannte ihn ein brennender Busch zum Premierminster.

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Auch Moses Bruder Aaron kriegt einen Job im Kabinett. Wie das gehen soll ist Moses freilich schleierhaft. Aaron buckelt immer noch als Sklave Pyramidensteine für den Pharao. Moses: «Er ist so eine Art fünfte Polit-Kolonne im Land. Wenn Sie wissen was ich meine.»

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Das Erstaunen bei Moses war gross. Als er mit dem Busch sprach, stellte er fest, dass Gott genau die gleiche Stimme wie Moses hat. Gott zu Moses: «Was hast denn du geglaubt? Du bist schliesslich mein Ebenbild!»

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Ganz andere Probleme hat Zippora, Moses Frau und seit neuestem First Lady. «Ich weiss nicht, was ich anziehen soll!»

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Solche Probleme kennt Potifars Urururur-Enkelin (20) nicht. Sie macht's wie ihre Vorfahrinnen: Ihre Kleider fallen und rutschen von ihrem Körper wie das Laub im Herbst von den Bäumen. 

 

Kann man mit diesem Busch im Winter heizen?

Die Grüne Partei der Oase («GP der Oase») ist begeistert: «Wir prüfen, ob man mit diesem Busch im Winter heizen kann. Das wäre, ökologisch gesehen, revolutionär.» Diese Form erneuerbarer Energie kommt bei den Holzhändlern schlecht an: «Holz ist in sich schon erneuerbare Energie. Wo kommen wir denn da hin, wenn das Brennholz nicht mehr verbrennt? Glauben Sie mir, das ist schlecht für die Wirtschaft.»

 

BIBLE DAILY Wissen

Es ist ein gewöhnlicher Stock

Moses Wunderwaffe unter der Lupe

Auf den ersten Blick schaut er aus wie ein gewöhnlicher Stock - der Stock, den Moses von Gott erhalten hat. Aber es ist eine Wunderwaffe, wie sie die Welt noch nie gesehen hat. Moses ist überzeugt: «Damit könnte man vielleicht sogar einen Bach anhalten und in der Mitte teilen! Vielleicht kann ich damit ja auch aus einer Mücke einen Elefanten machen, wer weiss ...»

Der Stock ist aus Holz, nicht ganz mannshoch und hat einen Durchmesser von rund 0,1 Ellen. Doch wehe, wenn er geladen ist. Er besitzt zwar keine Abschussvorrichtung für Pfeile und er birgt auch kein Geheimfach für einen Säbel. Trotzdem ist dieser „gewöhnliche Stock" immer als geladene Waffe zu betrachten.

Moses: «Und zur Not kann man damit auch ordentlich zuschlagen. Zum Beispiel beim Schafhüten kann man den einen oder anderen Wolf damit in die Flucht schlagen. Und die Menschen aus meinem neuen Volk schaue ich auch als Schafe an, aber nur so als Allegorie. Etwas sagt mir, dass die stimmt.»

Hintergrund:

«Ich bin, der ich bin.»

Ja, wer ist er nun?

Gott ist Gott. Soviel ist klar. Aber welcher Gott? Wie heisst er wirklich? Moses ist mit einem genaueren Namen von seinem Busch-Erlebnis zurückgekehrt: «Ich bin, der ich bin.» - Hm, schon besser als nur «Gott». Aber noch nicht sehr viel besser. Was bedeutet dieser komische Satz?

Ziemlich verschiedenes. Denn was Moses da gehört hatte, kann man auch anders übersetzen. Aber Moses ist ja «nicht redegewandt», wie er selber zugegeben hatte. Auch nicht übersetzungsgewandt. Also: «Ich bin, der ich bin» kann auch heissen «Ich werde sein, der ich sein werde» oder «Ich bin, der ich werde», «Ich geschehe so, wie ich mich noch zeige».

Wir kommen der Sache schon näher. «Ich bin der, als der ich mich euch erweisen werde», bedeutet das in unserer Sprache. «Sein, geschehen, werden, sich zeigen, sich erweisen» - alles dasselbe. «Hajah» heisst dieses Verb in der Sprache der Hebräer. Und «Jahwe» heisst der Gott. «Der Seiende, Geschehende, sich Zeigende» - oder eben: «der Erweiser».

Dieser Name zeigt nach vorn. Dieser Gott schiebt den Mose und sein Volk in die Zukunft: „Fangt mal an, mit mir zu rechnen. Ihr werdet mich dann auch erfahren. Denn das ist ja schliesslich mein Name: der, der sich erweist."

Lothar Mack, Wissenschaftlicher Beirat der Bible-Daily-Redaktion



Die Geschichte ist nachzulesen in der Bibel unter: 2. Mose, Kapitel 3 und 4

Datum: 21.06.2008
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

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