46 «Warum nennt ihr mich dauernd 'Herr!', wenn ihr doch nicht tut, was ich euch sage? 47 Wisst ihr, mit wem ich einen Menschen vergleiche, der meine Worte hört und danach handelt? 48 Er ist wie ein Mann, der sich ein Haus bauen wollte. Zuerst hob er eine Baugrube aus, dann baute er die Fundamente seines Hauses auf festen, felsigen Grund. Als ein Unwetter kam und die Fluten gegen das Haus brandeten, konnte es keinen Schaden anrichten, denn das Haus war auf sicherem Grund gebaut. 49 Wer sich meine Worte allerdings nur anhört und nicht danach lebt, der ist wie einer, der beim Bauen auf das Fundament verzichtet und sein Haus auf weichen Boden baut. Bei einem Unwetter unterspülen die Fluten sein Haus, und es stürzt ein. Übrig bleibt nur ein Trümmerhaufen.» Übersetzung: Hoffnung für Alle 6,46 "Was nennt ihr mich aber: Herr, Herr! und tut nicht, was ich sage?" Das Wort Herr bedeutet hier soviel wie Meister; es bedeutet, dass er vollständige Autorität über unser Leben hat, dass wir ihm gehören, und dass wir verpflichtet sind, alles zu tun, was er uns sagt. Ihn "Herr" zu nennen und nicht zu gehorchen ist ein absurder Widerspruch. Es reicht nicht, wenn wir seine Herrschaft nur äusserlich bekennen. Echte Liebe und echter Glaube beinhalten Gehorsam. Wir lieben ihn nicht wirklich und wir glauben ihm nicht wirklich, wenn wir nicht tun, was er uns sagt. Ihr nennt mich "Weg" und geht mich nicht, Ihr nennt mich "Leben" und lebt mich nicht, Ihr nennt mich "Meister" und gehorcht mir nicht, Wenn ich euch verurteile, beschuldigt mich nicht. Ihr nennt mich "Brot" und esst mich nicht, Ihr nennt mich "Wahrheit" und glaubt mir nicht, Ihr nennt mich "Herr" und dient mir nicht, Wenn ich euch verurteile, beschuldigt mich nicht. 6,47-49 Um diese wichtige Wahrheit weiter auszuführen, erzählt der Herr die Geschichte von zwei Bauherren. Wir wenden diese Geschichte normalerweise auf das Evangelium an. Wir sind der Ansicht, dass der weise Mann eine Beschreibung desjenigen ist, der glaubt und errettet wird, der törichte Mann dagegen ist derjenige, der Christus ablehnt und verloren geht. Dies ist eine richtige Anwendung. Doch wenn wir diese Geschichte in ihrem Zusammenhang auslegen, dann finden wir noch eine tiefergehende Bedeutung. Der weise Mann ist derjenige, der "zu" Jesus "kommt" (Erlösung), der seine "Worte hört" (Lehre) "und sie tut" (Gehorsam). Er ist derjenige, der sein Leben auf solchen Grundsätzen der Jüngerschaft aufbaut, wie sie in diesem Kapitel beschrieben sind. Das ist die richtige Weise, sein Leben zu führen. Wenn das Haus von Überschwemmungen geschüttelt wird, dann steht es fest, weil "es auf den Felsen gegründet" ist, auf Christus und seine Lehre.17) Der Törichte ist jemand, der hört (Lehre) doch der Lehre nicht folgt (Ungehorsam). Er baut sein Leben auf einem Grund, den er nach Gutdünken auswählt und folgt damit den fleischlichen Grundsätzen der Welt. Wenn die Stürme des Lebens wüten, dann ist sein Haus "ohne Grundmauer" und wird hinweggeschwemmt. Es mag sein, dass seine Seele gerettet ist, doch sein Leben ist verloren. Der Weise ist der selbe, der auch arm und hungrig ist und der trauert und verfolgt wird - alles um des Menschensohnes willen. Die Welt würde ihn töricht nennen, doch Jesus nennt ihn weise. Der törichte Mensch ist der Reiche, der in Luxus und in Freuden lebt und der bei allen beliebt ist. Die Welt nennt ihn weise, doch Jesus nennt ihn töricht.Jesus, das Fundament des Glaubens
Kommentar
Geoffrey O'Hara
Datum: 23.12.2007
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald