Bibelstudium: Matthäus 6,5-8

Bibelstudium

Wie man beten soll

5 "Betet nicht wie die Heuchler! Sie bleiben gern in den Synagogen und an den Strassenecken stehen, um zu beten. Jeder soll es sehen. Ich sage euch: Sie haben von Gott nichts zu erwarten. 6 Wenn du beten willst, gehe in dein Zimmer, schliesse die Tür hinter dir zu, und bete zu deinem Vater. Und dein Vater, der selbst deine geheimsten Gedanken kennt, wird dich erhören. 7-8 Leiere deine Gebete nicht herunter wie Leute, die Gott nicht kennen. Sie meinen, Gott würde schon antworten, wenn sie nur viele Worte machen. Nein, euer Vater weiss genau, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn um etwas bittet.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

6,5 Als nächstes warnt Jesus seine Jünger vor Heuchelei beim Beten. Sie sollten sich nicht mit Absicht auf öffentliche Plätze stellen, so dass andere sie beten sehen und von ihrer Frömmigkeit beeindruckt sind. Wenn die Ruhmsucht das einzige Motiv des Gebets ist, dann, so erklärt Jesus, wird der Ruhm die einzige Belohnung sein.

6,6 In den Versen 5 und 7 steht im Griechischen das Personalpronomen in der Mehrzahl (ihr). Aber in Vers 6 steht es in der Einzahl, um den privaten Charakter des Umganges mit Gott zu betonen. Der Schlüssel zu erhörten Gebeten ist, im Verborgenen zu beten (d. h. "geh in deine Kammer, und nachdem du deine Tür verschlossen hast"). Wenn unser wahres Motiv ist, mit unseren Bitten Gott zu erreichen, dann will er hören und antworten.

Wir lesen zu viel in diese Stelle hinein, wenn wir sie gebrauchen, um öffentliches Gebet zu verbieten. Die erste Gemeinde kam zum gemeinsamen Gebet zusammen (Apg 2,42; 12,12; 13,3; 14,23; 20,36). Es geht nicht darum, wo wir beten, sondern warum wir beten - um von Menschen gesehen oder von Gott gehört zu werden.

6,7 Gebet sollte nicht aus vergeblichen Wiederholungen bestehen, d. h. vorformulierten Sätzen oder leeren Phrasen. Ungerettete Menschen beten so, aber Gott lässt sich nicht dadurch beeindrucken, dass wir viel reden. Er möchte ein von Herzen kommendes Gebet hören.

6,8 Weil unser Vater weiss, was wir benötigen, und das sogar schon, ehe wir ihn bitten, ist es vernünftig zu fragen: "Warum sollen wir denn dann überhaupt beten?" Der Grund ist, dass wir im Gebet unsere Bedürftigkeit und Abhängigkeit von Ihm anerkennen. Gebet ist die Grundlage des Gespräches mit Gott. Auch tut Gott gewisse Dinge als Antwort auf Gebet, die er andernfalls nicht getan hätte (Jak 4,2d).

Datum: 09.03.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

Verwandte News
Werbung
Werbung
Livenet Service