Bibelstudium: Matthäus 28,11-15

Bibelstudium

Die Lüge der Wachmannschaft

11 Nachdem die Frauen das Grab verlassen hatten, liefen einige von der Wachmannschaft zu den Hohenpriestern in die Stadt und berichteten, was geschehen war. 12 Diese berieten mit den Führern des Volkes, was sie nun tun sollten. Schliesslich gaben sie den Soldaten Geld und befahlen ihnen: 13 «Erzählt überall: 'In der Nacht, als wir schliefen, sind seine Jünger gekommen und haben den Toten gestohlen.'» 14 Auch versprachen sie ihnen: «Wenn der Gouverneur dahinterkommt, werden wir dafür sorgen, dass euch nichts passiert.» 15 Die Soldaten nahmen das Geld und hielten sich an den Befehl. So hat sich diese Lüge weiter verbreitet und bis auf den heutigen Tag gehalten.

Übersetzung: Hoffnung für Alle

Kommentar

8,11 Als die Soldaten wieder aufwachten, gingen einige von ihnen kleinlaut zu den Hohenpriestern, um ihnen die Neuigkeit zu bestellen. Sie hatten ihre Aufgabe nicht erfüllt! Das Grab war leer!

28,12.13 Es ist einfach, sich die Bestürzung der religiösen Führer vorzustellen. Die Priester hielten einen Rat mit den Ältesten, um ihre Strategie zu planen. In ihrer Verzweiflung bestachen sie die Soldaten, die fantastische Geschichte zu erzählen, dass, während sie schliefen, die Jünger gekommen seien und den Leib Jesus gestohlen hätten.

Diese Erklärung wirft mehr Fragen auf als sie beantwortet. Warum schliefen die Soldaten, wo sie doch hätten wachen sollen? Wie konnten die Jünger den Stein wegrollen, ohne sie zu wecken? Wie konnten alle Soldaten zur gleichen Zeit einschlafen? Wenn sie geschlafen hatten, woher wussten sie dann, dass die Jünger den Leib gestohlen hatten? Wenn wahr war, was sie erzählten, warum mussten sie dann bestochen werden, um es zu erzählen? Wenn die Jünger den Leib gestohlen haben, warum haben sie sich dann die Zeit genommen, das Grabtuch zu entfernen und das Schweisstuch zusammenzufalten (Lk 24,12; Joh 20,6.7)?

28,14 In Wirklichkeit wurden die Soldaten bezahlt, eine Geschichte zu erzählen, die ihnen selbst gefährlich werden konnte, denn Schlafen im Dienst stand im Römischen Reich unter Todesstrafe. Deshalb mussten die jüdischen Führer versprechen, für sie einzutreten, "wenn dies dem Statthalter zu Ohren kommen sollte".

Der Sanhedrin lernte bald, dass sich Wahrheit zwar immer selbst beweist, aber dass eine Lüge von vielen anderen Lügen gestützt werden muss.

28,15 Dennoch hält sich diese Geschichte "bei den Juden bis auf den heutigen Tag", und auch bei den Heiden. Und es gibt noch andere Mythen. Wilbur Smith fasst zwei von ihnen zusammen:

1. Als erstes ist behauptet worden, dass die Frauen zum verkehrten Grab gegangen waren. Wir wollen darüber einen Augenblick nachdenken. Würden Sie das Grab des innig Geliebten nach der Zeit von Freitag bis Sonntag morgen verfehlen können? Ausserdem war dies kein Friedhof. Es war ein privater Garten. Es gab dort kein anderes Grab. Nehmen wir einmal an, es habe doch noch andere Gräber dort gegeben, auch wenn es nicht so war. Man stelle sich nun vor, dass die Frauen mit ihren tränennassen Augen herumstolperten und ins falsche Grab geraten wären. Lassen wir das einmal für die Frauen gelten. Aber die hartgesottenen Fischer Simon Petrus und Johannes, die nicht weinten, gingen auch zum Grab und fanden es leer. Glauben Sie, dass auch sie zum falschen Grab gingen? Und noch mehr als das, als sie zum Grab kamen und es leer vorfanden, war dort ein Engel, der sagte: "Er ist nicht hier, er ist auferstanden. Siehe da, die Stätte, wo sie ihn hingelegt hatten." Glauben Sie, dass der Engel auch zum falschen Grab kam? Vergessen sie aber nicht, dass intelligente Menschen diese Theorien erdacht haben. Diese sind völlig aus der Luft gegriffen.

2. Andere habe vorgeschlagen, dass Jesus nicht gestorben ist, sondern nur ohnmächtig wurde und dann irgendwie im kühlen Grab wieder aufgewacht und herausgekommen sei. Sie hatten einen grossen schweren Stein vor sein Grab gewälzt, der zudem noch mit dem römischen Siegel verschlossen war. Niemand im Grab konnte diesen Stein je weggerollt haben, der in einer Rinne lag, die in der Mitte eine Vertiefung zur Sicherung des Steines hatte. Er wäre als Verletzter, der viel Blut verloren hatte, nie aus dem Grab herausgekommen. Die einfache Wahrheit ist, dass die Auferstehung des Herrn Jesus eine wohlbezeugte geschichtliche Tatsache ist. Er zeigte sich seinen Jüngern nach seinem Leiden durch viele unbestreitbare Beweise als der Lebendige. Man denke an seine vielen in der Bibel einzeln aufgeführten Erscheinungen vor seiner Himmelfahrt:

1. Vor Maria Magdalena (Mk 16,9-11).

2. Vor den Frauen (Matth 28,8-10).

3. Vor Petrus (Lk 24,34).

4. Vor den beiden Jüngern auf der Strasse nach Emmaus (Lk 24,13-35).

5. Vor allen Jüngern ausser Thomas (Joh 20, 19-25).

6. Vor allen Jüngern einschliesslich Thomas (Joh 20,26-31).

7. Vor den sieben Jüngern am See Genezareth (Joh 21).

8. Vor über 500 Gläubigen (1. Kor 15,7).

9. Vor Jakobus (1. Kor 15,7).

10. Vor den Jüngern auf dem Ölberg (Apg 1,3-12).

Einer der grossen Grundpfeiler unseres christlichen Glaubens sind die historischen Beweise für die Auferstehung des Herrn Jesus Christus. Hier können Sie und ich einen festen Stand haben, um für den Glauben zu kämpfen, weil wir eine Sachlage vorfinden, der nicht widersprochen werden kann. Sie kann geleugnet, aber nicht widerlegt werden.55)

Datum: 13.09.2008
Quelle: Kommentar zum Neuen Testament - William McDonald

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