Suchen

Die Gottsucher werden Gott finden

Das Wort »Suchet, so werdet ihr finden« und »Wer da sucht, der findet« (Luk. 11,9. 10) hat eine grössere Tragweite als meist angenommen wird. Die ganze Rede über das Gebet Lukas 11,2-13 zielt ja ab auf den Empfang des Heiligen Geistes (V. 13), also darauf, dass Menschen in Gottes Nähe kommen, ihn finden.

Die Aufforderung Jesu, von der wir eben sprechen, klingt an uralte Bibelworte an, die seinen Hörern wohl vertraut waren: »Ihr sollt mein Antlitz suchen« (5. Mose 4,29; Ps. 27,8. Antlitz bedeutet Person).* »Wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen« (Jet 29,13-14). »Ich habe nicht gesagt: Sucht mich vergeblich« (Jes. 45,19).

Jesus sagt also den Gottsuchern zu, dass sie Gott finden werden. Er sagt es mit der Ruhe und Selbstverständlichkeit, mit der man von einem Naturgesetz spricht: »Wer die Nähe Gottes sucht, der wird sie finden.« Ohne Zweifel meint er dabei freilich wie jenes alte Prophetenwort ein Suchen mit heissem Herzen und nicht ein Suchen mit dem kalten Verstand.

* Siehe auch den Artikel zu «Name».

Datum: 09.12.2009
Autor: Ralf Luther
Quelle: Neutestamentliches Wörterbuch

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