Reinfall: Vorhersagen von Astrologen und Hellseher 2005

Astrologie 2005

Alle Jahre wieder. Pünktlich zum Jahresende prophezeien Astrologen, Numerologen und andere Seher mehr oder weniger spektakuläre Ereignisse für das kommende Jahr. Wenige fragen ein Jahr später, welche dieser Vorhersagen denn eingetroffen sind.

Michael Kunkel von der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) hat Prognosen von 27 Zukunftsdeutern unter die Lupe genommen. Für 2005 wurden jetzt 110 Prognosetexte ausgewertet – dazu kommen noch etwa 20 Prognosetexte von kommerziellen Astrologieseiten, die nicht namentlich signiert sind. Die Prognosen stammen überwiegend aus dem Internet (etwa die Hälfte), aus Zeitungen und Zeitschriften und aus Büchern (z. B. „Nostradamus 2005“ von Manfred Dimde).

Drastisch geirrt hat sich beispielsweise die Berliner Astrologin Monika Transier. Sie prophezeite den Tod mehrerer Prominenter – etwa von Prinz Philip, dem Gatten der britischen Königin Elizabeth, dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi, Showmaster Frank Elstner und US-Schauspielerin Doris Day. Alle leben noch. Als falsch erwiesen sich auch Vorhersagen, dass es 2005 einen Anschlag auf US-Präsident George W. Bush geben oder er massive gesundheitliche Probleme bekommen würde. Das hatten die Hellseherin Rosalinde Haller sowie die Astrologen Winfried Noe und Martin Schmid prognostiziert.

Prognosen rückwirkend beansprucht

Auch für das Lieblingsspiel der Astrologen, einen Prognosetreffer im Nachhinein für sich zu beanspruchen, lieferte das Jahr 2005 reichlich Material. Es gab – wie in jedem Jahr – Flugzeugabstürze, Zugunglücke, Erdbeben, Überschwemmungen und andere Katastrophen, und all das konnte man natürlich – wie in jedem Jahr – auch in den Vorhersagen der Sterndeuter lesen. Leider waren die Prognosen so ungenau, dass die betroffenen Menschen vorher nicht gewarnt werden konnten. Sogar die Tsunami-Katastrophe wollen manche später aus den Sternen oder aus der Kristallkugel gesehen haben. Allerdings: Im Nachhinein eine Prognose wie "es wird im Februar ein Bewusstseinswandel stattfinden, der sich schon in den Monaten vorher bemerkbar macht" als treffend auf diese Tsunami-Katastrophe zu beziehen, kann als zynisch bezeichnet werden.

Die absurdeste Prognose des Jahres 2005 kam aus Hongkong. Ein dortiger Feng Shui-Meister hatte die grosse Liebe zwischen Nordkoreas Diktator Kim Jong Il und der amerikanischen Aussenministerin Condoleeza Rice prophezeit – und damit nicht genug: gemeinsam würden sie Osama bin Laden finden.

Ob man die Prognosen von Edeltraud Lukas Möller und Albert Lehmann für 2006 für ebenso absurd halten soll, wird die Zukunft zeigen: Beide haben Klinsmanns Nationalkickern den WM-Titel vorausgesagt.

Weitere Infos: www.gwup.org/themen/texte/wahrsager/prognosen2005.html

Quelle: gwup

Datum: 23.12.2005

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