Pfingsten

Die spinnen, die Christen!

Unerhörtes ereignet sich während des jüdischen Pfingstfestes des Jahres 30 in der Stadt Jerusalem. Die Anhängerinnen und Anhänger des kürzlich hingerichteten Jesus von Nazareth, die sich nach dem Tod ihres Führers wochenlang verkrochen haben, treten plötzlich wieder an die Öffentlichkeit. Und dies in einer Art, dass Augenzeugen mutmassen: «Die spinnen, die Christen!» - «Da gibt's nur eine Erklärung: Die sind high oder stockbetrunken!»
Heiliger Geist.


Darstellung der Ausgiessung des heiligen Geistes im Rabbula-Evangeliar aus dem 6. Jahrhundert.

Lukas war der Historiker der frühen Kirche. Auszüge aus seinem Bericht über Pfingsten in der Apostelgeschichte, verfasst nach jahrelangen Recherchen und Gesprächen mit Augenzeugen:

Zum Beginn des jüdischen Pfingstfestes waren alle Jünger wieder beieinander. Plötzlich kam vom Himmel her ein Brausen wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich versammelt hatten. Zugleich sahen sie etwas wie züngelndes Feuer, das sich auf jedem einzelnen von ihnen niederliess. So wurden sie alle mit dem Heiligen Geist erfüllt, und sie redeten in fremden Sprachen; denn der Geist hatte ihnen diese Fähigkeit gegeben.

Zum Fest waren viele gottesfürchtige Juden aus aller Welt nach Jerusalem gekommen. Sie liefen von allen Seiten herbei, als das geschah. Fassungslos hörte jeder die Apostel in seiner eigenen Sprache reden. «Wie ist das möglich?», riefen sie ausser sich. «Alle diese Leute sind doch aus Galiläa, und dennoch reden sie in unserer Muttersprache; ganz gleich, ob wir Parther, Meder oder Elamiter sind. Andere von uns kommen aus Mesopotamien, Judäa, Kappadozien, Pontus und der Provinz Asien, aus Phrygien, Pamphylien und aus Ägypten, aus der Gegend von Kyrene in Libyen und selbst aus Rom. Wir sind Juden oder Anhänger des jüdischen Glaubens, Kreter und Araber. Doch jeder von uns hört diese Männer in seiner eigenen Sprache von Gottes grossen Taten reden!»

Bestürzt und ratlos fragte einer den anderen: «Was soll das bedeuten?» Einige aber spotteten: «Die haben doch nur zuviel getrunken!»

Da erhob sich Petrus mit den anderen elf Aposteln und rief der Menge zu: «Hört her, ihr jüdischen Männer und ihr Einwohner von Jerusalem. Ich will euch erklären, was hier geschieht. Diese Männer sind nicht betrunken, wie einige von euch meinen. Es ist ja erst neun Uhr morgens. Nein, hier erfüllt sich, was der Prophet Joel vorausgesagt hat. Bei ihm heisst es: 'In den letzten Tagen, spricht Gott, will ich allen Menschen meinen Geist geben. Eure Söhne und Töchter werden aus göttlicher Eingebung reden, eure jungen Männer werden Visionen haben und die alten Männer bedeutungsvolle Träume. Allen Männern und Frauen, die mir dienen, will ich meinen Geist geben, und sie werden in meinem Auftrag reden… Wer dann den Namen des Herrn anrufen wird, soll gerettet werden.'

Hört her, ihr Männer Israels! Wie ihr alle wisst, hat Jesus von Nazareth in Gottes Auftrag mitten unter euch viele mächtige Taten, Zeichen und Wunder gewirkt. Gott selbst hat es also durch ihn getan. Aber Jesus wurde durch Verrat an euch ausgeliefert, und ihr habt ihn mit Hilfe der ungläubigen Römer ans Kreuz genagelt und umgebracht. Doch genau so war es von Gott vorausbestimmt…

Diesen Jesus hat Gott von den Toten auferweckt. Das können wir alle bezeugen. Nun hat Gott ihn zum Herrscher eingesetzt. Er empfing vom Vater den Heiligen Geist und gab ihn uns, wie es vorausgesagt war. Ihr seht und hört jetzt selbst, dass es in Erfüllung gegangen ist… Kein Menschen in Israel kann jetzt noch daran zweifeln: Gott hat Jesus, den ihr gekreuzigt habt, zum Herrn und Retter gemacht…

Ändert euch und euer Leben! Wendet euch Gott zu! Lasst euch auf den Namen von Jesus Christus taufen, damit euch Gott eure Sünden vergibt und ihr den Heiligen Geist empfangt. Das alles ist euch, euern Nachkommen und den Menschen in aller Welt zugesagt, die der Herr, unser Gott, in seinen Dienst rufen wird.» …

Viele Zuhörer glaubten, was Petrus ihnen sagte, und liessen sich taufen. Etwa dreitausend Menschen wurden an diesem Tag in die Gemeinde aufgenommen.

Die Bibel in Apostelgeschichte, Kapitel 2, Vers 1-41 (Auszüge)
Übersetzung: Hoffnung für alle

Datum: 09.06.2011
Quelle: ERF Schweiz

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