Bibel für Pornostar

Eine weitere, ungewöhnliche Bibel

Ein Neues Testament mit dem Aufdruck „Jesus Loves Pornstars“ (Jesus liebt Pornostars) löst in den USA heftige Debatten unter Christen aus. Wie weit darf man gehen, wenn man die Botschaft verkünden will?

Urheber des Buches ist Pastor Craig Gross. Seit langem setzt er sich gegen Pornographie ein ( Livenet berichtete ). Jetzt will er auch Menschen in der Erotikbranche erreichen. Die quietsch-bunten Bibeln verteilt er mit seinem Team auf Porno-Messen.

Umstritten

"Ich glaube, Jesus würde es genau so machen. Er hat sich auch unters Volk gemischt und war nicht nur mit den Braven und Frommen. Jesus stempelt Menschen nicht als Pornostars, oder Pornoproduzenten ab. Vor ihm sind alle gleich.”

Während die „Porno-Bibel“ in der Branche gut ankommt, stösst sie in christlichen Kreisen auf Kritik. Die “American Bible Society”, einer der ältesten Bibelverlage Amerikas, weigert sich dieses Neue Testament zu drucken; der Titel wäre missverständlich und unangebracht.

Die christlichen Szene mag gewisse Leute nicht

"Viele Christen haben sich wirklich über uns geärgert“, so Craig Gross. „Sie hatten so etwas noch nie gesehen und wussten nicht, ob das vielleicht sogar respektlos der Bibel gegenüber ist. Aber wir sagen ja nicht, dass Jesus die Erotikbranche liebt. Ich glaube, dass man heutzutage verschiedenste Mittel braucht um Menschen zu erreichen. Wir wollen hier eine ganz bestimmte Zielgruppe ansprechen und unsere Bibel ist so auffällig, da kommt man nicht dran vorbei. Gut, der Titel ist gewagt. Er ist provokant und verrückt, aber das ist genau das Richtige für die Szene.“

Craigs modern übersetztes Testament nennt sich “The Message” (Die Botschaft). Einige Geschichten sind als Illustrationen dargestellt, ausserdem gibt es eine „Bibel-Kurzversion“, die man in einem Sitz durchlesen kann. Auf jeder Messe verteilen Gross und sein Team etwa tausend der Bücher. „Wir erreichen Leute, die man in der christlichen Szene nicht mag. Genau diesen Menschen wollen wir von echter Liebe, Gnade und Hingabe erzählen.“

Die Bibel wird so gelesen

Dass seine Bibel nicht überall gut ankommt ist Craig Gross nicht wichtig. Für ihn ist entscheidend, dass Gottes Wort unter die Menschen kommt. „Egal wie das Buch aussieht, ob es anfangs witzig erscheint, oder ob die Leute in der Runde sitzen und sich drüber lustig machen, sobald einer das Buch aufschlägt, wird sich sein Leben verändern. Das hoffen wir. Dafür beten wir! Manche kommen mit unserer Art nicht klar. Wenn jemand einen besseren Vorschlag hat, ist er herzlich eingeladen mitzumachen. Wir sind bislang ganz allein in dieser Branche. Es gibt hier keine Christen. Wir werden auf unserem Weg bestimmt nicht immer alles richtig machen. Aber wir geben unser Bestes!“

Datum: 09.10.2006
Autor: Miriam Hinrichs
Quelle: Livenet.ch

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