Die explosive Kraft, die unser Leben verändern kann
Wenn Paulus im Philipperbrief von der Auferstehungskraft spricht (Philipper, Kapitel 3, Vers 10), verwendet er dafür das griechische Wort für Kraft, «dynamis», von dem sich auch unser Wort «Dynamit» ableitet. Dieselbe Kraft, die Jesus vor zweitausend Jahren von den Toten auferweckt hat, steht uns heute zur Verfügung, um unsere Schwächen in Stärken zu verwandeln! Der Heilige Geist kann unsere Persönlichkeit verändern, wenn wir es zulassen.
Gott verändert uns in zwei Schritten
Der wichtigste Wendepunkt in unserem Leben ist, wenn wir uns Jesus anvertrauen. In diesem Moment werden wir von Neuem geboren: «Gehört jemand zu Christus, dann ist er ein neuer Mensch. Was vorher war, ist vergangen, etwas Neues hat begonnen» (2. Korinther, Kapitel 5, Vers 17). Mit dieser Wiedergeburt ist keine Reinkarnation gemeint; der Ausdruck bedeutet schlicht, dass wir die Chance zu einem Neuanfang bekommen – ein Neuanfang mit einem entscheidenden Unterschied: Wir haben jetzt ein neues Wesen und den in uns wohnenden Heiligen Geist.
Dies ist aber nur der Anfang. Danach beginnt ein lebenslanger Prozess, in dem Gott unseren Geist von innen formt. Durch den Heiligen Geist bringt er positive Eigenschaften hervor, in der Bibel werden sie «die Frucht des Heiligen Geistes» genannt. Namentlich sind folgende neun Eigenschaften erwähnt (siehe Galater, Kapitel 5, Verse 22 und 23):
- Liebe
- Freude
- Friede
- Geduld
- Freundlichkeit
- Güte
- Treue
- Sanftmut
- Selbstbeherrschung
Veränderung: Gottes Rolle
Doch woher bekommen wir diese Charaktereigenschaften? Es dürfte klar sein, dass Gott uns nicht einer Gehirnwäsche unterzieht und – schwupps – schon sind wir wie ausgewechselt. Er verändert uns schrittweise. Dabei ist Zusammenarbeit gefragt. Gott hilft uns dabei, geistlich zu wachsen, doch das entlässt uns nicht aus der Pflicht. Er stellt die Kraft zur Verfügung, aber wir müssen den Schalter umlegen, um die Kraft fliessen zu lassen.
Gottes wichtigste Werkzeuge, um uns zu Diamanten zu «schleifen», sind:
- Die Bibel
In der Heiligen Schrift erfahren wir, wie wir leben sollen. Paulus schreibt an Timotheus: «Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gottes Geist eingegeben. Sie lehrt uns, die Wahrheit zu erkennen, unsere Schuld einzusehen, uns von Grund auf zu ändern und so zu leben, dass wir vor Gott bestehen können. Sein Wort zeigt uns, wie wir als veränderte Menschen fähig werden, in jeder Beziehung Gutes zu tun» (2. Timotheus, Kapitel 3, Verse 16 und 17). - Der Heilige Geist
Gottes oberstes Ziel ist es, dass wir Jesus Christus ähnlicher werden. Entsprechend wirkt der Heilige Geist in uns auf dieses Ziel hin. - Die Umstände
Der bekannte Autor C.S. Lewis schrieb einmal: «Gott flüstert in unseren Freuden, in unseren Schmerzen aber ruft er laut.» Die Wahrscheinlichkeit, dass wir uns ändern, ist wesentlich höher, wenn wir nicht nur das Licht sehen, sondern auch die Hitze spüren. Warum? Weil wir uns nur dann verändern, wenn unser Schmerz grösser ist als unsere Furcht vor Veränderung.
Veränderung: unsere Rolle
Geistliches Wachstum vollzieht sich nicht von allein. Einer Veränderung geht eine bewusste Entscheidung voraus. Wenn wir nur untätig herumsitzen, brauchen wir gar nicht erst zu erwarten, dass wir uns weiterentwickeln. Wenn wir aber ernsthaft vorhaben, uns zu verändern, müssen wir zwei Entscheidungen fällen:
- Unser Denken ändern
Veränderung beginnt im Kopf. Wir müssen also unsere Denkgewohnheiten genau betrachten. In Sprüche 4, Vers 23, heisst es: «Mehr als auf alles andere achte auf deine Gedanken, denn sie entscheiden über dein Leben.» Bestsellerautor und Pastor Rick Warren schreibt in seinem Buch «NEUN» sehr treffend, dass die Gefühle den Gedanken folgen werden: «Was ich denke, bestimmt was ich fühle und dies wiederum bestimmt, was ich tue.» - Uns vom Heiligen Geist abhängig machen
Wir können beschliessen, uns dem Wirken des Heiligen Geistes zu öffnen. Wie Jesus in der Veranschaulichung mit dem Weinstock sagt, kann geistliches Wachstum nur in Abhängigkeit zu ihm geschehen: «Ich bin der Weinstock und ihr seid die Reben. Wer mit mir verbunden bleibt, so wie ich mit ihm, bringt reiche Frucht. Denn ohne mich könnt ihr nichts ausrichten (Johannesevangelium, Kapitel 15, Vers 5).» Wir können das Wachstum also nicht künstlich beschleunigen. Die Frucht im Leben eines Christen ist die Frucht des Heiligen Geistes und muss deshalb von innen her kommen.
Wenn wir uns in dieser Haltung auf die «dynamis»-Kraft Gottes einlassen, wird sich die Frucht des Heiligen Geistes in unserem Leben mehr und mehr entfalten. Doch erwarten Sie nicht schnelle Resultate. Frucht braucht Zeit zum Reifen.
Datum: 16.06.2014
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet