Zwischen dem Geist und dem Leib des Menschen nennt der Apostel Paulus die Seele. In der Bibel stehen Geist und Seele einige Male in enger Verbindung miteinander, so dass jeder Begriff für sich alleine den inneren Menschen, also den immateriellen und nicht sichtbaren Aspekt des Menschen bezeichnen kann: „Darum werden wir nicht müde; sondern wenn auch unser äusserer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert“. Und doch werden diese beiden Begriffe auch voneinander unterschieden: „Denn das Wort Gottes ist lebendig und kräftig und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und dringt durch, bis es scheidet Seele und Geist“, oder: „…und bewahre euren Geist samt Seele und Leib unversehrt“. Es ist zu Unrecht oft darauf hingewiesen worden, dass die Seele einfach nur das Leben bedeutet, wie es den stofflichen Organismus von Mensch und Tier belebt. Diese Bedeutung hat das Wort Seele auch, aber sie hat eine vergleichbare Vielfalt an Bedeutungen wie auch das Wort Geist. Die Seele wird in der Bibel von der blossen Bedeutung des „Lebens“ unterschieden. Denn auch die Seele ist wie der Geist des Menschen sein wesentlicher Bestandteil. So wird auch das Wohlbefinden der Seele dem Wohlbefinden des Leibes und seines Lebens gegenübergestellt und damit deutlich von diesem unterschieden. Menschen können „wohl den Leib, aber nicht die Seele töten“. Wäre in diesem Vers die Seele das Leben, so würde sie zusammen mit dem Leben des Leibes getötet. Als Teil des Menschen ist die Seele neben dem Geist auch der Ausdruck für den Menschen in seiner Ganzheit. Die Seele bildet im Menschen zusammen mit dem Geist die Persönlichkeit. Sie steht – wie der Geist – für das „Ich“ des Menschen: „Ich rufe aber Gott zum Zeugen an bei meiner Seele, dass ich euch schonen wollte“. Die Beziehung der Seele zum Leib kommt deutlich zum Ausdruck, wenn wir lesen, dass der Sitz der Seele im Blut ist. Deshalb wird der Tod des Menschen auch als das Ausgiessen der Seele bezeichnet. Bei aller Unterschiedlichkeit vom Leib steht die Seele doch in sehr enger Verbindung mit ihm, was in dieser Form nicht für den Geist gilt. Deshalb heisst es bei der Erschaffung des Menschen, dass er eine lebendige Seele wurde. Dass der Mensch in seiner Ganzheit eine lebendige Seele wurde, stellt eben die enge Beziehung der Seele und des Leibes heraus, denn dort ging es um die Belebung der Erde, der toten Materie. Obwohl es nicht möglich ist, aufgrund der vielschichtigen Bedeutungen des Wortes „Seele“ (kommt im Alten Testament 755-mal vor) eine Definition zu formulieren, so lässt sich gerade aus diesem Reichtum ableiten: Die Seele des Menschen ist eines seiner Wesenselemente. Sie ist „Geist-Seele“ und unterscheidet sich als solche von der Seele des Tieres, die keine Geist-Seele ist. Sie ist Bindeglied zwischen dem Geist und dem Leib. Sie ist Sitz der Persönlichkeit und des individuellen Ich-Lebens. Durch den in ihr wohnenden Geist ist sie unsterblich und erhält den Menschen als Person über den Tod des Leibes hinaus. Auch hier wird – wie bei dem Geist des Menschen – deutlich, dass der Mensch ein Ewigkeitswesen ist. Weitere Artikel zum Thema: Ausführlicher auf diese Fragen geht der Autor Hans-Jörg Ronsdorf in seinem Buch „Und die Toten leben doch“ ein. ISBN 3-89397-227-7 Autor: Hans-Jörg Ronsdorf, bearbeitet von Bruno GraberSeele ist mehr als Leben
Vielschichtige Bedeutung
www.jesus.ch/index.php/D/article/605-Tod_&_Jenseits/
Best.Nr: 255227
Paperback 192 Seiten
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Datum: 13.02.2006
Quelle: Fossilien: Stumme Zeugen der Vergangenheit