«Glück hört dort auf, wo der Vergleich anfängt»
Auch die Zuversicht, dass es irgendwo ein geeigneter Partner geben müsse, schwinde mit der Zeit, beobachtet die Beraterin. «Natürlich gibt es immer mehrere Methoden, die Hemmnisse aufzuarbeiten», meint Fischer. Eine sei etwa das Einzelgespräch, eine andere sei das Gruppentraining. «Vielen Menschen fällt der Zugang zur Thematik in der Gruppe wesentlich leichter, denn da gibt es sofort ein Feedback des Gegenübers.»
Hoffnung machen
Im Grunde genommen gehe es darum, den Menschen wieder den Glauben zu schenken, dass es mit einer Beziehung klappen könnte. Das gelte für jene, die zum allerersten Mal eine Beziehung suchen ebenso wie für Geschiedene oder Verwitwete. «Die Grundlage für eine Beziehung liegt in uns selbst», betont Fischer.
Ein weiterer Grund, warum so viele Menschen alleine sind, liegt für die Expertin darin, dass die Erwartungen vieler Singles zu hoch und die Ansprüche überzogen sind. «Verändern sie ihre Erwartungshaltung», empfiehlt Fischer. Sie sieht es als wesentlich an, sich einmal auch ehrlich die Frage zu stellen, was man von einer Beziehung eigentlich erwartet.
Gelassenheit üben
Dass Liebe und Zuneigung sehr viel mit Selbstliebe zu tun hat, sei unbestritten, meint sie. «Ein ganz wesentlicher Bestandteil ist die Frage, was liebenswert an einem selbst ist.» Es gehe nicht darum, ein perfekter Mensch zu sein, sondern sich selbst mit all seinen Fehlern akzeptieren zu lernen. «Das Glück hört nämlich dort auf, wo der Vergleich anfängt», so Fischer.
Das Reden über Zweifel und eventuelle Widersprüche sei sehr wichtig. Auch gehöre es dazu, sich in Gelassenheit zu üben und mit sich selbst ins Reine zu kommen. «Wer positive Energie ausstrahlt wird auch positive Energie zurückerhalten.»
Daran arbeiten
«Ich wehre mich dagegen, Liebe und Beziehung zum Konsumartikel verkommen zu lassen, wie das heute sehr oft erfolgt», meint Fischer. Beziehungen sollten als Geschenk betrachtet werden. Das bedeute aber auch, dass man daran arbeiten sollte, ein liebevoller Partner für den Anderen zu sein. «Es entsteht ein gutes Gefühl, wenn man sich mit diesen Dingen auseinandergesetzt hat, denn das macht einen zuversichtlicher und reifer», meint die Beraterin.
Datum: 29.08.2012
Autor: Bruno Graber
Quelle: Livenet / pte