Abwehrmechanismen sind nicht immer negativ zu bewerten. Oftmals sind sie vielleicht der einzige Weg, wie jemand in drängenden inneren Konflikten überleben kann. Die Abwehrmechanismen wirken dann wie der Panzer einer Rüstung, der seinen Träger vor Verletzungen schützt, aber ihn auch beschwert und weniger beweglich macht. Abwehrmechanismen sollen die sensible und ängstliche Person davor bewahren, den Schmerz von Ablehnung und Versagen allzu intensiv zu verspüren. Abwehrmechanismen sind sozusagen das «Immunsystem der Seele». Beispiele: - Verschiebung (Der Computer ist schuld, dass die Arbeit nicht fertig wurde) - Sublimierung (andere, «höhere» Tätigkeit statt «niederer» Strebungen) - Verdrängung (von Strebungen, Gefühlen) - Verleugnung (von Grenzen oder z.B. schwerer Krankheit) - Isolierung, Abspaltung (von Gefühlen, von falschem Verhalten) - Wendung ins Gegenteil (Überfürsorglichkeit trotz Ablehnung eines Kindes) - Projektion (eigener Probleme auf andere Menschen) - Identifizierung (ohne Eingestehen von unerfüllten Bedürfnissen) 1. Therapeutisch ist die Durchbrechung der Abwehr nicht immer hilfreich, insbesondere - wenn die Person nicht genügend «Ich-Stärke» hat - wenn die dadurch geweckten Gefühle und Ängste nicht aufgefangen werden können. - wenn die Bewusstmachung des Konfliktes neue Konflikte hervorbringt. 2. Die Bearbeitung von Konflikten setzt eine tragende und vertrauensvolle Beziehung zum Therapeuten voraus. Es handelt sich um reife Formen des Umgangs mit schweren Erfahrungen, Verletzungen und Konflikten. Kennzeichen: realitätsgerecht, der Konflikt bleibt bewusst und wird durch Nachdenken und Abwägen (rational) verarbeitet. Beispiele: - schöpferische Lösung - Verzicht - Durchsetzung - Humor - Glaube, Nächstenliebe Dossier:www.angst.jesus.ch Weitere Informationen: vgl. Kapitel: «Das Immunsystem der Seele» in dem Buch: Der sensible Mensch von S. Pfeifer, erschienen im Brockhaus-Verlag, www.brockhaus-verlag.de Abwehr
Merke
Bewältigung
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Datum: 16.12.2004
Autor: Dr. med. Samuel Pfeifer
Quelle: seminare-ps.net