Die Muslime in der Schweiz, knapp 5 Prozent der Wohnbevölkerung, stammen aus über 100 Ländern. Nur ein kleiner Teil praktiziert die Religion, wie es die Väter taten. Viele fühlen sich leidenden und unterdrückten Mitgliedern ihrer Religionsgemeinschaft emotional verbunden. Angesichts der vielschichtigen Zusammenhänge empfiehlt es sich, Fragen zu formulieren und als Fragen stehen zu lassen. Debatten müssen gewollt und zugelassen werden, Gespräche unter engagierten Christen, in der Öffentlichkeit, mit Muslimen. In der Hoffnung, zu einer Versachlichung beitragen zu können, sind hier einige Fragen zusammengestellt. - Wie können Muslime in der Schweiz in ihrer kulturellen und religiösen Vielfalt wahrgenommen werden? - Wie ist Glaubens- und Versammlungsfreiheit zu respektieren und zu stärken, wenn bei Errichtung repräsentativer Moscheen oder der markanten Veränderung von Gebetshäusern eine grössere Einflussnahme islamischer Vereine und Vorbeter auf die Muslime der Region zu erwarten ist? - Schaffen wir es, Minarette im grösseren Zusammenhang zu diskutieren? Dazu gehört auch die mittelfristige Entwicklung der Bevölkerungszahlen. - Was bewirkt es unter Muslimen in der Schweiz, wenn im Ausland Extremisten fortwährend islamistisch motivierte Gewalttaten begehen, wenn Dschihad gegen den Westen gepredigt wird und sich Islamisten und andere Muslime in Konflikten nicht kompromissbereit zeigen? - Gibt es einen gemässigten Islam, der die Menschenrechte und westliche Rechtssysteme akzeptiert, dabei auch das Hinterfragen islamischer Traditionen und Konzepte hinnimmt – oder gibt es bloss gemässigte Muslime, Einzelpersonen und Gruppen, die dies tun? - Wie kann die Schweiz ihr freiheitliches Recht gegen jede Relativierung durch die Scharia (überliefertes islamisches Gesetz) nachhaltig schützen und es durchsetzen? - Was können Schweizer Christen tun, damit in ihrer weitgehend säkularen Gesellschaft – und inmitten der laufenden Debatten – Gespräche mit Muslimen über die Gnade und Liebe Gottes zustande kommen? - Wie verbinden Christen den Auftrag, das Evangelium der Versöhnung mit Gott durch Christus allen Menschen nahezubringen, mit dem Engagement für eine freiheitliche Gesellschaft, welche Gottesfurcht und religiös geprägte Lebensstile respektiert? - Wie können Christen die Ehrfurcht praktizierender Muslime vor Allah als religiöse Haltung achten, ohne die grossen Unterschiede im Gottesbegriff zu verwischen und der traditionellen Vereinnahmung der biblischen Offenbarung durch den Islam Vorschub zu leisten? - Kennen Sie muslimische Familien in der Nachbarschaft, im Dorf oder Quartier? Haben Sie Muslime zu sich eingeladen oder erwägen Sie dies, um einen persönlichen Kontakt aufzunehmen? Formulieren Sie weitere Fragen oder schreiben Sie Ihre Gedanken an redaktion@livenet.ch
Diskutieren Sie Ihre Fragen in unserem Forum.
Datum: 15.01.2008
Autor: Peter Schmid
Quelle: Livenet.ch