Schnuffelbär oder: «Die Liebe bestimmt den Wert!»
«Hallo, alter Freund, wo hast du denn so lange gesteckt?», fragt Knut, als er Schnuffelbär entdeckt. «Ich war auf Reisen, gaaanz weit weg», antwortet Schnuffelbär. Er beginnt zu erzählen: «Claudia hatte mich im Ferienhaus vergessen. Zuhause angekommen, schrieb sie dem Besitzer einen Brief. Sie bat ihn, mich zu suchen und sofort zu ihr nach Hause zu schicken.»
«Wow, dein Frauchen muss dich richtig lieb haben», staunt der kleine Elch. Schnuffelbär lächelt und fährt fort: «Damit der Mann es auch wirklich tut, hat sie ihm einen grossen Geldschein in den Brief gesteckt – mehr als ich überhaupt wert bin!» «Mehr als du wert bist?», Knut schüttelt verwundert den Kopf. «Wer bestimmt denn deinen Wert?» Schnuffelbär senkt den Blick: «Weisst du, ich bin eigentlich nur ein Werbegeschenk. Mich gab’s gratis dazu, wenn man elf …, also wenn man elf andere Sachen gekauft hat.» «Elf was? », fragt Knut neugierig. Kleinlaut und zögernd antwortet Schnuffelbär: «Elf superflauschig-weiche Rollen Klopapier!»
Jetzt ist es um Knut geschehen. Er lacht und lacht und prustet immer wieder hervor: «Elf Rollen superweiches Klopapier! Ich glaub’s einfach nicht. Und als Gratisbeigabe einen kleinen superweichen Schnuffelbären! Hahahaha.»
Letzterer schaut inzwischen grimmig drein und murmelt: «Hätte ich dir bloss nichts davon erzählt.» Als Knut sich ein wenig beruhigt hat, grinst er sein Gegenüber freundlich an und sagt: «Fröhliche Weinachten, mein lieber Freund!» Und mit der Ernsthaftigkeit eines Theologie-Professors fügt er hinzu: «Weisst du eigentlich, warum die Menschen Weihnachten feiern? Das habe ich in dem Laden gehört, in dem Claudia mich gekauft hat.
Die feiern Weihnachten, weil Gott seinen Sohn Jesus Christus auf die Erde geschickt hat. Jesus soll den Graben zwischen Gott und den Menschen überbrücken. Denn die Menschen werden von Gott geliebt und über alle Massen wert geachtet. Diese Wertschätzung haben sie eigentlich nicht verdient. Aber weil Gott sie liebt, sind sie so viel wert. So ähnlich ist das auch mit dir und deinem Frauchen. Das solltest du dir ruhig hinter deine Plüschohren schreiben.»
Kaum hat Knut seinen Vortrag beendet, da erwacht Claudia. «Endlich ist Weihnachten», denkt sie und greift schlaftrunken zu ihrem Nachtschränkchen, bis ihre Hand ein flauschiges Etwas ertastet. «Komm her, Schnuffelbär», murmelt sie leise, «ich habe gerade von dir geträumt.»
Gekürzte Geschichte aus dem Büchlein «Weihnachts Licht Geschichten» (Brunnen Verlag, leider vergriffen)
Datum: 21.12.2012
Autor: Kai-Uwe Woytschak
Quelle: Brunnen Verlag, Giessen / Jesus.ch