Karton-Kathedrale eröffnet
Die Dekanin der Kathedrale, Lynda Patterson, sprach laut lokalen Medien von einem Symbol der Hoffnung für den Wiederaufbau der Stadt. Bei dem Beben der Stärke 6,3 starben vor zwei Jahren 185 Menschen.
Die Behelfskathedrale wurde als recycelfähiges Gebäude aus 98 Kartonröhren von 60 Zentimeter Durchmesser über einem Betonfundament errichtet. Zum Schutz vor Wasser und Feuer ist das Material kunstharzbeschichtet und mit Flammschutzmitteln ausgerüstet. Der Innenraum bietet Platz für 700 Personen. Der Bau ist auf eine Lebensdauer von 50 Jahren ausgelegt, soll aber nur bis zur Fertigstellung einer neuen, dauerhaften Bischofskirche als Gotteshaus dienen. Dafür wurden laut den Medienberichten etwa zehn Jahre veranschlagt.
Entworfen wurde die Kartonkonstruktion von dem japanischen Architekten Shigeru Ban, der auch für Katastrophengebiete in Ruanda und Japan Behelfsbauten aus leicht verfügbaren Materialien plante. Die Kosten für die provisorische Kathedrale lagen laut dem neuseeländischen Fernsehsender TVNZ bei umgerechnet 4 Millionen Franken. Später soll das Gebäude auch für Konzerte und Kulturveranstaltungen genutzt werden.
Juristischer Streit
Um das Schicksal der schwer beschädigten alten Kathedrale war ein juristischer Streit entbrannt. Im März 2012 beschloss die anglikanische Diözese Christchurch deren Abriss. Dagegen wehrte sich eine Initiative von Kirchenmitgliedern, die das 1904 vollendete Gotteshaus und Wahrzeichen der Stadt weitgehend bewahren wollten. Ein Gericht knüpfte im November die Abtragung der alten Kathedrale an die Bedingung, dass die Kirchenleitung Pläne für einen Nachfolgebau vorlegen müsse.
Datum: 27.08.2013
Quelle: Kipa