Er trägt die Merkmale eines Bösewichts aus James-Bond-Filmen, geltungssüchtig und machtgierig. Er fordert göttergleiche Verehrung. Der 1,60 Meter kleine Diktator trägt Schuhe mit hohen Gummisohlen, sein Haar richtet er mit Gel auf, um grösser zu wirken. Nach dem Atombombentest sagte er laut BBC: «Ich weiss, dass ich in der Welt kritisiert werde, aber wenn man über mich spricht, muss ich doch etwas richtig machen.» Kim Jong-Il soll Feinschmecker sein. Unter Flugangst leidend reist er im gepanzerten Zug. Auf seinen Reisen lasse er sich täglich frischen Hummer einfliegen und Champagner sei er nicht abgeneigt – während sein Volk wegen seiner Politik hungert. «In diesem Jahr missriet die Ernte», sagt ein Mitarbeiter von Open Doors (aus Sicherheitsgründen kann der Name nicht genannt werden). «Der Winter naht, die Situation spitzt sich zu, die Versorgungslage ist mies und das Volk leidet sonst schon Hunger.» Die Zeitung «Die Zeit» berichtet, dass auch seine Soldaten – Kim Jong-Ils Stolz und Garant – unterernährt seien. Und die sind. Der Mitarbeiter: «Das Regime verliert an Macht. Ein Teil des Volks ist unzufrieden, viele jedoch noch indoktriniert.» Kein Wunder. Ausländische Medien sind verboten, das Staatsradio muss Kim Jong-Il «lobhudeln», ihn, der vorgaukelt, die ganze Welt sei neidisch auf das fortschrittliche Nordkorea. Das einfache Volk weiss nicht, dass der Steinzeitkommunist ihre Nation kurz vor den Kollaps geführt hat. Laut der «Zeit» verhungern gerade so viele Menschen, dass sich die Leichen nicht in den Strassen türmen. Er bestätigt: «Viele Nordkoreaner glauben der Propaganda, die Aussenwelt sei schlecht, obwohl sie selber verhungern. Das Volk leidet, Lebensmittelhilfe landet beim Militär und die Missernte verschärft das Problem.» Der Winter in Nordkorea wird kalt, bis zu –35 Grad Celsius und könnte in ein weiteres Massensterben münden. «Wenn im Norden der Grenzfluss gefriert, dann flüchten jedes Jahr Tausende Nordkoreaner nach China. Die Regierung verschärft die Kontrolle und greift manchmal bis auf China über, wenn Chinesen geflüchtete Nordkoreaner verstecken. Frau und Kind eines chinesischen Missionars wurden beispielsweise auf chinesischem Boden von nordkoreanischen Truppen hingerichtet.» Der Diktator Kim Jong-Il will angebetet werden. Wer nicht spurt, landet im Konzentrationslager oder im Sarg – wobei der Weg vom ersten zum zweiten klein ist. Man muss sich vor Kim-Jong-Il-Statuen verbeugen, sein Bild anbeten und es ist verboten, ihn zu kritisieren. Die Menschen kennen ihn und seine sogenannte Juche-Ideologie als Staatsreligion, andere Glaubensbekenntnisse sind verboten. „Das sei sehr schwer für die Christen“, sagt der OD-Mitarbeiter: «Wenn sich eine Person zum Glauben hinwendet, dann kann sie entweder die gefährliche Flucht wagen, oder sie muss weiter so tun, als würde sie den Diktator anbeten und zu seinen Statuen pilgern. Tut man das nicht und wird erwischt, dann landet im Konzentrationslager oder wird erschossen. Man muss den Glauben im Versteckten leben, in vor Frau, Mutter oder Kindern verstecken. Fliegt man auf, landet die ganze Familie im KZ». Open Doors führt eine dreijährige Gebetskampagne. Diese wächst. Inzwischen machen 1350 Beter m deutschsprachigen Raum mit. Gebetet wird auf der ganzen Welt rund um die Uhr. Messbar sei der Erfolg nicht, sagt Schluep über die Kampagne, die noch bis zum 31. Dezember 2007 dauert. «Die nordkoreanischen Christen brauchen diese Gebetsunterstützung; manche von ihnen wissen davon und danken dafür». Der Mitarbeiter weiter: «Die Situation für die Christen bleibt schwer. Wir beten weiter, das ist unsere Verantwortung. Mitbeten kann jeder. Auch wenn Nordkorea weit weg ist, kann es nahe am Herzen sein». Websites:KZ und Tod drohen
Nordkoreaner töten in China
Fliegt man auf, wartet das KZ
1350 gehen schon für Nordkorea auf die Knie
Open Doors Schweiz
Zur Gebetskampagne
Datum: 23.10.2006
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch