«Tor zur Hölle» gefunden
Eine Gruppe italienischer Archäologen hat im Südwesten der Türkei das in der römischen und griechischen Mythologie berühmte «Tor zur Hölle» entdeckt. In den Ruinen fanden die Forscher Reste eines kreisförmigen Tempels mit ionischen Säulen. Dabei handelt es sich um das sogenannte Plutonion, das bei den alten Griechen als Eingang zu Unterwelt galt.
Beeindruckendes Spektakel
Die Höhle, an der giftige unterirdische Gase austreten, galt in der Antike als das «Tor zur Unterwelt». Nur die Priester der Fruchtbarkeitsgöttin Kybele wagten sich an diesen Ort. Einer Beschreibung des antiken griechischen Geschichtsschreibers und Geographen Strabon zufolge, dürfte das Plutonion von Hierapolis ein Ort des Spektakels gewesen sein. Aus einer relativ kleinen Grotte sei dort ein Gas gedrungen, das so dicht war, dass der Boden kaum wahrzunehmen gewesen sei. Tiere, die man dorthin gebracht habe – selbst Stiere – seien sofort gestorben, schrieb er.
Während die Tempelstätte noch bis ins vierte Jahrhundert hinein von Pilgern genutzt wurde, sei sie im sechsten Jahrhundert – so vermuten die Archäologen – von Christen zerstört und durch spätere Erdbeben in der Region zusehends in seinen heutigen Ruinenzustand versetzt worden.
Datum: 10.05.2013
Autor: Bruno Graber
Quelle: Krone / Deutsch-Türkische Nachrichten