«Mein Job ist es, die Kandidaten zu unterstützen»
Patrick Nuo wurde 1982 in der Schweiz geboren. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Deutschland und Amerika. Seine erste Single veröffentlichte er 2003, seine Pop-Rocksongs hatten schnell grossen Erfolg. Zwei seiner Lieder werden für die Kinofilme «Scooby Doo 2» und «Aladin» verwendet.
2004 beteiligte er sich am Band-Projekt «Zeichen der Zeit», in dem deutschsprachige christliche Künstler ihren Glauben bekennen, an dem auch Xavier Naidoo und «Allee der Kosmonauten» beteiligt waren. Im Interview mit dem Medienmagazin «pro» erzählt Nuo von seiner neuen Tätigkeit.
pro: Sie hatten eine Anfrage von RTL erhalten. Wie schnell hatten Sie dann zugesagt?
Patrick Nuo: Das ging relativ schnell. Nach einem persönlichen Vorgespräch mit dem Unterhaltungschef von RTL, Tom Sänger, und einem super Telefonat mit Dieter Bohlen hab ich gesagt, ich mach's!
«Deutschland sucht den Superstar» ist nun nicht gerade als fromm oder erbaulich. Passen Sie in die Jury dieser Sendung?
Klar! Für mich ist es eine tolle Chance, meine Erfahrung als Künstler an die Kandidaten weiterzugeben und gemeinsam mit meinen Jurykollegen und dem Publikum das nächste Talent zu finden! Nur, weil wir dort die Wahrheit sagen, ist das ja deshalb nicht unchristlich.
Wie fühlen Sie sich als Mitarbeiter von Dieter Bohlen?
«Mitarbeiter» ist das falsche Wort. Klar, Dieter Bohlen ist eine Art «Chef im Ring». Er hat aber auch die meiste Erfahrung und ist am längsten dabei. Ist doch klar, dass sich vieles um ihn dreht. Ich persönlich finde jedoch, dass wir als neue Jury die richtige Würze und Mischung aus verschiedenen Stärken und Fähigkeiten haben und gut miteinander harmonieren. Wir gehen respektvoll und auf Augenhöhe miteinander um.
Dieter Bohlen wird von RTL bzw. «DSDS» zur Ikone gemacht. Die anderen beiden Jury-Mitglieder werden in den Medien oft als «hübsches Beiwerk» bezeichnet und weniger ernst genommen ...
Noch einmal: Natürlich hat Dieter Bohlen eine tragende Rolle bei «DSDS». Das war schon immer so und das ist auch völlig okay. Solche Aussagen wurden schon getroffen, bevor auch nur eine Folge ausgestrahlt wurde, und viele haben das einfach abgeschrieben. Was mich gerade interessiert, sind die Talente, und darauf konzentriere ich mich.
Hat eine Sendung wie «Deutschland sucht den Superstar» nur Unterhaltungswert, oder hilft sie jungen Menschen wirklich weiter? Was denken Sie?
Was «DSDS» ausmacht, ist unter anderem der Glaube und die Offenheit dafür, das Unmögliche möglich zu machen. Jeder kann es schaffen – mit dem nötigen Talent und einem grossen Stück Ehrgeiz. Wenn man dann für die Zeit danach auch noch das richtige Team hat, kann man es weit bringen. Das sieht man auch bei Casting-Stars aus anderen Ländern wie den USA oder England. Das ist doch cool.
Wollen Sie sich zurückhalten, wenn allzu schlechte Kandidaten vorsingen und Dieter Bohlen seine ätzende Häme über sie ausschüttet?
Je nachdem, wie sensibel der Kandidat ist. Mein Job ist es, den Kandidaten bestmöglich zu unterstützen. Manche Kandidaten muss man aber erst mal «aufwecken». Bei dem einen funktioniert das mit viel Einfühlsamkeit, bei dem anderen benötigt es auch mal den einen oder anderen «härteren» Angriff.
Manchmal wissen die Leute ja selber, dass sie auf einer Bühne nichts verloren haben, weil sie völlig talentfrei sind. Die kommen zu «DSDS» für ihren persönlichem «Moment of Fame» und wissen vorher, was ihnen da passieren kann. Da muss man dann auch ’mal ’was einstecken können. Ruhm hat seinen Preis, auch der für einen Moment.
Wissen die Jury-Kollegen oder die Crew von Ihrem Glauben?
Bestimmt.
Sie haben mit 22 geheiratet, man hört keine Skandale über Sie. Könnte sich das ändern, wenn die Presse Sie nun genauer unter die Lupe nimmt?
(lacht) Mal sehen.
Datum: 31.01.2011