Kolumne: Wenn du betest, beweg deine Füsse!

Ich bin zurzeit sicher nicht die einzige, die im Prüfungsstress sitzt. Abschlussprüfungen sind eine sehr erdrückende Erfahrung. Da will jeder alles aus dir herausquetschen, und du hast doch keinen blassen Schimmer mehr, wie die Knochen und Muskeln alle heissen, die du gaaanz am Anfang deiner Arztgehilfinnenlehre einmal durchgeackert hast! Phu!
Dancing feet

Zu allem Übel bekommen wir alte Prüfungsserien zu lösen. Ich glaube fast, die lassen einen mit Absicht frontal in Schockwände laufen.

Geschliffener Glaube

Meine Aufforderung an Gott ist jeweils diese: „Herr, wenn du den Menschen schon so komplex und genial schwierig gebastelt hast, dann lehre mich bitteschön, wie er funktioniert." Und wie schon so oft sehe ich, wie diese nervenaufreibende Zeit meinen Glauben zu schleifen beginnt. Die Tatsache will manchmal fast nicht zum Vorschein kommen unter all dem „tuusigwätter" und „heitäräbei, i cha's nid". Aber wenn ich ehrlich bin, hat mich Gott schon zig Male durch solche Schleifen laufen lassen und jedes Mal kam ich gestärkt, weiser und gewappneter heraus!

Keine tickenden Bomben

Herausforderungen stellen unseren Glauben auf die Probe. Sie schlagen uns nicht den Schädel ein. Sie werden von Gott auch nicht dazu missbraucht, uns als Versager darzustellen. Ganz im Gegenteil! Wir sollen Chancen haben, uns ihm zu nähern. Ich betone Chancen. Es sind keine tickenden Bomben! Und der Schlüssel zum Lösen dieser Herausforderungen ist das Gebet. Die Kommunikation mit Gott - ich sag manchmal das intensive „Plöiderlen", damit es nicht so streng klingt. Denn er liebt es total, wenn wir ihn vollquaseln! (Da können wir ruhig unsere weibliche Seite heraushängen lassen!)

Gottes Chance

Wir leben also Beziehung. Wir reden miteinander und wir sollten natürlich auch einmal zuhören. Der entscheidende Punkt nach dem Gebet ist aber, wie wir handeln! Denn unser Handeln bestimmt unser Leben. Mit Bitten und Flehen bewegen wir Gottes Arm - aber wir wissen nicht, wie er danach handelt. Was wir allerdings wissen ist, dass wir unsere Füsse bewegen müssen, um in einer Herausforderung weiter zu kommen. Zurücklehnen und Löcher in die Diele starren ist kein empfehlenswerter Weg. Der führt bekanntlich auch eher zu schlechten Ausgängen. Das Vorwärtsgehen jedoch ist Gottes Chance, uns zu führen!

Die Hufe schwingen

Ein Tanzpartner kann seine Chiquita auch nicht über das Parkett fliegen lassen, wenn sie wie ein Eisblock auf einem Stuhl kauert. Vertraut sie sich ihm aber an und lässt ihn führen, so kann sie sich entfalten und anmutig sein. Vieles hat also mit unserer Einstellung zu tun. Erstens: Wir sollen nicht erschrecken, wenn wir Herausforderungen gegenüber stehen. Zweitens: Wir sollen beten, all unsere Ängste und Sorgen abladen und uns Zeit nehmen, auch zu lauschen, ob Gott uns etwas sagt. (Es kann auch gut sein, das er mal schweigt und auf Punkt Drei wartet.) Drittens: Wir sollen unsere Hufe schwingen und im Vertrauen darauf gehen, dass er diese Situation zu unserer Auferbauung braucht.

Genial, oder? Stell dir vor, der Herrscher des Universums ist daran interessiert, dich so durch das komplizierte Leben zu führen, dass dir keine „Scheisssituation" etwas anhaben kann, sondern dich weiser und stärker macht; sprich: dir zum Besten dient! Alles, was du tun musst, ist es als solches zu erkennen und wenn du betest, deine Füsse zu bewegen! (Sprichwort aus Afrika)

Datum: 06.05.2009
Autor: Nadine Zaugg
Quelle: Livenet.ch

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